Gewinnprognosen paaren sich mit Übernahmegerüchten:

Amdahl läuft dem Erfolg hinterher

02.11.1984

MÜNCHEN (ru) - Die Talfahrt der Amdahl Corp. hält seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres an: In den ersten neun Monaten 1984 sank der Gewinn nach Steuern auf 20,3 Millionen Dollar. Den Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der PCM-Hersteller noch mit 30,8 Millionen Dollar abgeschlossen.

Der Umsatz blieb den Angaben von Amdahl zufolge mit 552 Millionen Dollar gegenüber dem Vorjahreswert konstant. Schaut man sich allerdings die Zahlen für das dritte Quartal an, so rutschte der Umsatz in diesen drei Monaten auf 11,2 (13,7) Millionen Dollar.

Schwarz sehen will die deutsche Amdahl GmbH dennoch für die Zukunft keineswegs. Vielmehr avisiert die Münchner Tochter langfristige Gewinnverbesserungen. Schon im bevorstehenden vierten Quartal erwarten die Manager das beste Vierteljahresergebnis für 1984. Mit verbesserten Großrechnerauslieferungen sowie gutem Absatz bei Plattenspeichern wird dieser Optimismus begründet.

Branchengerüchte, nach denen die Siemens AG Amdahl übernehmen will, wurden bislang dementiert. Der Münchner Elektrokonzern könnte jedoch an der Ausweitung seiner Marktanteile in Deutschland und Europa auf diese Art und Weise interessiert sein. Ein Amdahl-Sprecher reagierte mit den Worten: "Das erste, was ich höre." Gleichzeitig gab er aber zu bedenken, daß man sich überlegen müsse, was Fujitsu eigentlich wolle, zumal die Japaner ihre Produkte sowohl von Siemens wie von Amdahl vermarkten lassen.