HMI macht Rechner- und Kanalbelastung transparent:

Amdahl-Aktivitäten im Software-Bereich

12.10.1979

MÜNCHEN (je) - Neue Versionen des Amdahl-Softwareprodukts VM/PE sollen bei Betriebssystem-Umstellungen den System-Overhead weiter verringern. Zur Messung des Auslastungsgrads seiner Großrechner V7 und V8 stellt Amdahl nun eine spezielle Schnittstelle zur Verfügung. Im Zuge seiner Software-Aktivitäten hat Amdahl die Reihe "AIDS" aufgelegt und bietet dort beispielsweise mit HDAM-Optimizer einen verbesserten Zugriff zu IMS-Datenbanken an.

Das Amdahl-VM/Performance Enhancement (VM/PE) ist jetzt in mehrerer Hinsicht verbessert worden. Mit Hilfe dieses Programms läßt sich der System-Overhead bei den IBM-Betriebssystemen Multiple Virtual Storage (OS/VS2 MVS) oder Single Virtual Storage (OS/VS2 SVS) verringern, wenn eines von beiden gleichzeitig mit dem Betriebssystem VM/370 lauft - so die Angaben des Herstellers.

Wenn beispielsweise ein Anwender von SVS auf MVS umstellen will, aber nur eine Maschine vorhanden ist und die laufende Produktion aufrechterhalten werden soll, so wird vielfach als Umstellungshilfe das Betriebssystem VM/370 zusätzlich eingesetzt. Dadurch reduziert sich die verfügbare Kapazität für das Produktionssystem SVS unter Umständen um bis zu 30 Prozent, wie Amdahl beobachtet hat. VM/PE-Versionen 2.0 und 2.1 bewirken nun angeblich, daß unter VM/370 ein Durchsatz von 94-97 Prozent erreicht wird. Mit der Version 2.1 ist auf Wunsch ein VM/PE-Performance-Anzeiger (Monitor) lieferbar.

Folgende Betriebssysteme und deren Kombinationen können von VM/PE (Version 2.0 beziehungsweise 2.1) unterstützt werden:

- SVS (Version 1.7),

- MVS (Version 3.7 oder 3.8),

- VM/BSE (Version 1.1 oder 2.0).

VM/PE Version 2.0 wird ab Dezember 1979, VM/PE-Version 2.1 voraussichtlich ab 1. Quartal 1980 geliefert.

Künftig kann auch bei den superschnellen Amdahl-Großrechnern 470 V7 und 470 V8 der jeweilige Auslastungsgrad (und die Kanalbelastung) gemessen werden. Dazu hat Amdahl ein Hardware Measurement Interface (HMI) entwickelt, mit dessen Hilfe die Meßgeräte (Monitoren) fremder Hersteller angeschlossen werden können.

HMI erlaubt den Zugriff auf 30 Signalkategorien wie CPV-Status, Kanal-Status, Befehlscodes und effektive Adressen. Das Gerät kann auch an bereits installierte Maschinen angeschlossen werden. Für die V8 werden die ersten HMI-Einheiten noch im November dieses Jahres, für die V7 im Juni 1980 ausgeliefert .

Die neue Software-Reihe AIDS (Amdahl Internally Developed Software) besteht aus zwei Teilen: Performance AIDS um Productivity AIDS. Erstere erstreckt sich direkt auf die EDV-Einrichtung des Anwenders (einschließlich Berichtswesen und Analysen bestimmter Leistungsfaktoren) und reicht - so der Anbieter - bis zur Optimierung der Anwender-Software. Letztere "hilft den EDV-Mitarbeitern des Anwenders, die besten Lösungen zum Ausgleich ihrer Arbeitslast zu finden" (Amdahl-Text).

AIDS-Programme entstehen in aller Regel als Software-Lösung eines spezifischen Anwenderproblems. Erst dann werden sie von Spezialisten daraufhin geprüft, ob sie auch auf andere Anwendersituationen übertragbar sind.

AIDS-Programme sind im Rahmen eines Lizenzvertrages gegen monatliche Lizenzgebühr erhältlich.

Als erstes Programm-Produkt der neuen Reihe offeriert Amdahl den IMS/VS HDAM-Optimizer.

Mit Hilfe des neuen Programms - so Amdahl - läßt sich die Zahl der Input-/ Output-Anforderungen an IMS-Dateien um 10 bis 15 Prozent reduzieren. Es wurde entwickelt, um die Antwortzeiten in Online-HDAM-Anwendungen zu verkürzen und den Durchsatz in Batch-HDAM-Anwendungen zu erhöhen.

Das Programm, das unter den Betriebssystemen OS/VS1, OS/VS2 SVS und OS/VS2 MVS mit IMS/VS-Versionen 1.1.1. bis 1.1.5. arbeitet, ist im Rahmen eines Lizenzvertrages gegen eine monatliche Lizenzgebühr erhältlich. Der HDAM-Optimizer von Amdahl wird ab Oktober 1979 geliefert.

Informationen: Amdahl Deutschland GmbH, Sonnenstraße 25.8000 München 2. Tel. 089/59 76 43