Back in black

AMD wird deutlich mehr Prozessoren los

28.10.2011
Der Intel-Rivale AMD hat mehr Kunden von seinen Prozessoren überzeugen können.

Das Unternehmen sprach am Donnerstag von Rekordauslieferungen im dritten Quartal. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,2 Milliarden Euro). Unterm Strich blieben 97 Millionen Dollar als Gewinn hängen nach einem Verlust von 118 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.

Die Anleger waren begeistert: AMD verdiente doppelt so gut wie von Analysten gedacht. Nachbörslich sprang der Kurs um fünf Prozent hoch. Allerdings hatte das Unternehmen zuvor auch die Erwartungen gedrückt, indem es Ende September Probleme ausgerechnet in seinem einstigen Vorzeigewerk Dresden einräumte. Dadurch konnten nicht so viele der neuen "Llano"-Prozessoren produziert werden. Die "Fabs" in Dresden werden seit 2009 von der Globalfoundries Inc. betrieben, an der neben AMD eine Investmentfirma des Emirats Abu Dhabi beteiligt ist.

Der Intel-Konkurrent, der stabil etwa ein Fünftel des weltweiten Chip-Marktes hält, hat harte Jahre mit hohen Verlusten und Führungsproblemen hinter sich. Erst Ende August fand AMD einen neuen Hoffnungsträger für die Konzernspitze. Der neue Chef Rory Read kommt vom chinesischen Computerbauer Lenovo. Zwischenzeitlich war AMD vom deutschen Finanzchef Thomas Seifert geführt worden.

Trotz eingeschränkter Lieferfähigkeit habe AMD besonders in Wachstumsmärkten wie China und Indien zugelegt und Marktanteile bei den Notebooks dazugewonnen, sagte Read. Sein Fokus liegt nun auf den Schwellenländern, Produkten für das Cloud-Computing sowie der Senkung des Stromverbrauchs bei den Chips. Das ist nötig, damit diese etwa in Tablet-Computern eingesetzt werden können. (dpa/tc)