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AMD weist unerwartet hohen Verlust aus

17.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel-Rivale Advanced Micro Devices (AMD) verbuchte im dritten Geschäftsquartal einen unerwartet hohen Nettoverlust und einen weiteren Rückgang der Umsätze: Wegen der anhaltend schwachen Nachfrage nach PCs und Abschreibungen auf Lagerbestände schrieb der kalifornische Chiphersteller ein Nettodefizit von 254,2 Millionen Dollar oder 74 Cent pro Aktie. AMD verschlechterte sich damit im Vergleich zu dem Minus von 187 Millionen Dollar im Vorjahresquartal um 36 Prozent. Die Einnahmen schrumpften um über ein Drittel von 766 Millionen auf 508 Millionen Dollar. Im vorangegangenen zweiten Quartal hatte AMD mit 600,3 Millionen Dollar 15 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet.

Die Analysten hatten laut Umfrage von First Call/Thomson im Schnitt einen Verlust von 67 Cent pro Aktie bei knapp 500 Millionen Dollar Einnahmen erwartet. AMD selbst hatte Anfang Oktober seine ursprüngliche Umsatzprognose von mehr als 600 Millionen auf rund 500 Millionen Dollar gesenkt (Computerwoche online berichtete).

Das Unternehmen geht jedoch davon aus, dass es nun die Talsohle erreicht habe: Im laufenden vierten Quartal soll der Umsatz sequentiell um 20 Prozent ansteigen und das Defizit zurückgehen. Nach eigenen Schätzungen werde AMD im zweiten Quartal 2003 dann den Break-even schaffen. Der Halbleiterhersteller hofft dabei auf höhere Absätze bei PC-Prozessoren und Flash-Memory-Chips. Außerdem kündigten die Kalifornier Maßnahmen an, um die Betriebskosten um 50 bis 100 Millionen Dollar pro Quartal zu senken. Dabei soll unter anderem ein Teil der derzeit rund 13.000 Stellen gestrichen werden. Nähere Details will AMD am 7. November bekannt geben. (mb)