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AMD steigert Umsatz um 70 Prozent

13.04.2006
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2006 verbuchte Advanced Micro Devices Inc. (AMD) einen Gewinn von 184,5 Millionen Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erlitt AMD noch einen Verlust von 17,4 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg von 780 Millionen Dollar im Vorjahr um 70 Prozent auf 1,33 Milliarden Dollar.

Finanzexperten hatten dieses Umsatzergebnis erwartet. Der Gewinn pro Aktie beläuft sich auf 38 Cent (Vorjahr: Minus vier Cent). Analysten waren von einem Gewinn von 30 Cent pro Aktie ausgegangen. Der Umsatz des ersten Quartals 2005 enthielt allerdings noch nicht den Beitrag von 447 Millionen Dollar, den das in ein Spinoff ausgegliederte Jointventure Spansion erwirtschaftete. Mitte 2003 hatten AMD und Fujitsu ein Gemeinschaftsunternehmen mit Namen FASL LLC gegründet und später in Spansion umfirmiert. Im Dezember 2005 wurde der Speicherchip-Lieferant an die Börse gebracht. Spansion stellt Flash-Module her und vermarktet diese. AMD hält 60 Prozent an dem Unternehmen, Fujitsu 40 Prozent.

Insbesondere die Verkäufe der 64-Bit-Prozessoren der "Athlon"-Reihe sowie der Absatz von "Opteron"-CPUs habe sich erfreulich entwickelt, sagte AMD-Chef Hector Ruiz. Vor allem in den letzten Wochen des März 2006 sei das Unternehmen mit diesen Produkten sehr erfolgreich gewesen. Allerdings sei dies saisonal bedingt und "normal". Die Verkäufe von Prozessoren für Server machten umsatzmäßig im Vergleich zu Chips für Mobilsysteme den größeren Anteil aus. Die Umsatzzuwächse mit Server-CPUs hätten im dreistelligen Bereich gelegen, sagte Marketing- und Vertriebschef Henri Richard.

AMDs Finanzchef Bob Rivet betonte, das Unternehmen habe dem Konkurrenten und Weltmarktführer Intel wieder Marktanteile wegnehmen können.

Kleiner Wermutstropfen für AMD: Die Geschäfte in Europa haben sich nicht so positiv entwickelt wie in Indien, China und Lateinamerika. Sie fielen schlechter als erwartet aus. In Europa, so Firmenchef Ruiz, habe sich der überbordende Lagerbestand des Konkurrenten Intel besonders negativ auf den Umsatz von AMD ausgewirkt. Während man selbst auf schlanke Lagerbestände schauen könne, habe Intel vom vierten Quartal 2005 ins erste Vierteljahr 2006 hohe Inventarposten übertragen müssen. Dies gelte insbesondere bei Prozessoren für Mobilrechner.

AMD warnte beim Ausblick auf das zweite Quartal 2006, die Umsätze dürften auf der Höhe des ersten Vierteljahres stagnieren oder sich sogar leicht rückläufig entwickeln. Allerdings sei der Zeitraum von April bis Juni schon immer eine eher schwache Periode gewesen.

CEO Ruiz geht davon aus, dass sich die Konkurrenz zwischen AMD und Intel im zweiten Halbjahr 2006 weiter verschärft. Dann stelle Intel seine Dual-Core-Prozessoren mit geringem Energieverbrauch vor. AMD werde im Juni die Roadmap, also die weiteren Pläne, seiner Prozessorprodukte veröffentlichen. Dann werde man sehen, wie positiv sich der massive Ausbau des eigenen Entwicklerteams in den vergangenen drei Jahren ausgewirkt hat. Dieser sei, so AMD, verdreifacht worden. (jm)