Umsatzeinbruch

AMD rutscht noch tiefer in die roten Zahlen

22.04.2009
Der kriselnde US-Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat im ersten Quartal bei deutlich gesunkenen Umsätzen seinen Verlust nochmals ausgeweitet.

Wie auch der große Konkurrent Intel leidet das Unternehmen derzeit an der schwachen Nachfrage nach Personal Computern. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden US-Dollar gefallen, teilte AMD am Dienstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Sunnyvale mit. Mit dem Ergebnis lag der weltweit zweitgrößte Prozessor-Hersteller aber über den Erwartungen der Wall Street.

Unter dem Strich fuhr der Konzern ein Minus von 416 Millionen Dollar (umgerechnet 322 Millionen Euro) ein. Ein Jahr zuvor hatte der Verlust erst bei 364 Millionen Dollar gelegen. Gegenüber dem vierten Quartal 2008 habe der Absatz allerdings trotz der Krise leicht zugelegt. Erst in der vergangenen Woche hatte auch Intel trotz deutlicher Rückgänge bei Umsatz und Gewinn erste Anzeichen dafür gesehen, dass in der Branche die Talsohle durchschritten sein könnte.

Seine Fertigung hat AMD in das Joint Venture Globalfoundries mit Abu Dhabi ausgelagert.
Seine Fertigung hat AMD in das Joint Venture Globalfoundries mit Abu Dhabi ausgelagert.
Foto: Globalfoundries

Der aktuelle Berichtszeitraum ist das erste Quartal, seit AMD seine Chip-Produktion vollständig in ein eigenes Unternehmen ausgegliedert hat. Unter dem Namen Globalfoundries führt AMD die Produktion gemeinsam mit dem Emirat Abu Dhabi fort. Die Ausgliederung und der milliardenschwere Einstieg des Emirats war im vergangenen Oktober als Teil der Sanierung des Konzerns beschlossen worden, zuvor hatte das Unternehmen neun Quartalsverluste in Folge verkraften müssen. Ohne die Belastungen durch Globalfoundries würde sich der Verlust auf 189 Millionen Dollar belaufen.

Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit weiter sinkenden Umsätzen im Mikroprozessorgeschäft. Die Lagerbestände reduzierten sich derzeit industrieweit langsamer, sagte AMD-Chef Dirk Meyer. Er glaube nicht daran, dass die Talsohle der Krise bereits erreicht sei. Zuletzt hatte das Unternehmen neben der leistungsstarken Prozessor-Plattform "Dragon" für High-End-Computer mit "Yukon" auch eine Plattform für das derzeit boomende Marktsegment für Mini-Notebooks ("Netbooks") auf den Markt gebracht und macht damit Intels erfolgreichem Atom-Prozessor für die kleinen Rechner Konkurrenz. (dpa/tc)