Grafik für die Mittelklasse

AMD Radeon HD 7870 & 7850 im Test

10.05.2012
Von Friedrich Stiemer

Test der AMD Radeon HD 7850

Die AMD Radeon HD 7850 leistet ebenfalls sehr gute Arbeit. Der Test zeigt, ob Sie zugreifen sollten.
Die AMD Radeon HD 7850 leistet ebenfalls sehr gute Arbeit. Der Test zeigt, ob Sie zugreifen sollten.

Die AMD Radeon HD 7850 ist wohl das letzte Glied in der Kette und soll das Mittelklasse-Segment komplettieren. Der Test zeigt, ob der Hersteller sein Ziel erreicht. Und noch viel mehr: Gehört die Mittelklasse nun AMD? Die Radeon HD 7870 hat ihr Können schon unter Beweis gestellt und brilliert mit guter Spiele-Leistung.

Ausstattung der AMD Radeon HD 7850: AMD geht vom Gaspedal runter

Die Spezifikationen der AMD Radeon HD 7850 aus der Präsentation des Herstellers
Die Spezifikationen der AMD Radeon HD 7850 aus der Präsentation des Herstellers

Bei der AMD Radeon HD 7850 bleiben viele Dinge im Vergleich zum etwas größeren Bruder gleich. Beispielsweise der mit 1200 MHz getaktete 2 GB große DDR5-Videospeicher und das 256 Bit große Interface. Des Weiteren auch die Videoschnittstellen und die sechs anschließbaren Monitore. Der Hersteller hat stattdessen nur den Prozessortaktauf 860 MHz heruntergeschraubt. Auch bei den Stream-Prozessoren hat AMD Abstriche gemacht: anstatt 1280 sind es nur noch 1024. Aufgrund der geringeren Taktraten soll die Grafikkarte mit 130 Watt (Herstellerangabe) auch weniger Strom verbrauchen. Außerdem verfügt die AMD Radeon HD 7850 auch über alle neuen Techniken ihrer Geschwister.

Spiele- und Multimedia-Leistung der AMD Radeon HD 7850: Große Unterschiede, außer bei Multimedia

Das Ergebnis von 3D Mark 11 für die AMD Radeon HD 7850.
Das Ergebnis von 3D Mark 11 für die AMD Radeon HD 7850.

Eigentlich hat AMD ja nur den Prozessortakt verändert. Doch die Senkung der Taktrate hat rigorose Folgen. Unter Battlefield 3 ergeben sich nur noch 35 Bilder pro Sekunde, wo die Radeon HD 7870 41 Bilder pro Sekunde geleistet hat. Unter Dirt 3 ist der Abstand dramatischer: 55 anstatt 71 Bilder pro Sekunde. Anno 2070 bildet da keine Ausnahme. Die Radeon HD 7850 erreicht nur knapp ruckelige 34 Bilder pro Sekunde, der große Bruder beachtliche 60 Bilder in der Sekunde. Ähnlich schlecht fällt der Benchmark mit 3D Mark 11aus: 1653 Punkte sind keine Glanzleistung für eine Mittelklasse-Grafikkarte. Die Multimedia-Leistung der AMD Radeon HD 7850 hingegen deckt sich im Transcodieren und der Prozessorauslastung mit der 7870. Nur im OpenGL-Benchmark von Cinebench 11.5 ergibt sich eine leicht höhere Bildwiederholrate von 78,74 Bilder pro Sekunde.

Ergonomie-Werte der AMD Radeon HD 7850: Laut aber genügsam

Die AMD Radeon HD 7850 ist ebenfalls sehr anschlussfreudig.
Die AMD Radeon HD 7850 ist ebenfalls sehr anschlussfreudig.

In der Lärmmessungmuss sich die AMD Radeon HD 7850 die Blöße geben: 0,8 Sone im Leerlauf, laute 3,2 Sone unter Volllast. Damit ist sich erwartungsgemäß auch nicht viel leiser als die Radeon HD 7870. Die Hitzeentwicklunghat die 7850 aber besser im Griff. Unter Last erhitzt die Karte auf 67 Grad, womit sich ein Unterschied von ganzen 15 Grad ergibt. AMD sollte die Übertaktung und Kühlung seiner Referenz-Karten etwas besser anpacken, da der Unterschied doch recht groß ausfällt.

Die AMD Radeon HD 7850 benötigt nur einen 6poligen PCI-Express-Stromanschluss.
Die AMD Radeon HD 7850 benötigt nur einen 6poligen PCI-Express-Stromanschluss.

Die Stromaufnahmesoll dank der 28-Nanometer-Fertigung genügsamer sein - und so ist es auch bei der AMD Radeon HD 7850. Im Idle-Betrieb saugt die Test-Plattform ebenfalls 81 Watt aus dem Netzteil, unter Last sind es erfreulich geringe 204 Watt. Die Grafikkarte ist damit sehr zurückhaltend, aber die Leistung ist auch nicht die selbe wie bei seinem großen Bruder. Und anstatt zwei 6poligen Anschlüssen begnügt sich die Radeon HD 7850 mit einem 6poligen Anschluss.