CPU-Test

AMD Opteron 6262 HE und 6276 mit 16-Core-Bulldozer

05.12.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Socket G34, DDR3-1600, Turbo CORE und C6

AMDs neue Opteron-6200-Serie bleibt kompatibel zu Servern mit Opteron-6100-CPUs. Durch die Plattformkompatibilität nimmt der Opteron 6200 weiterhin im Socket G34 mit 1944 Kontaktpins Platz. Unverändert kommunizieren die CPUs untereinander und mit der Peripherie via HyperTransport 3.0. Jeder Opteron 6200 besitzt vier HT-3.0-Links mit einer Bandbreite von jeweils 6,4 GT/s.

Durch die Verwendung des Socket G34 steuern auch die Bulldozer-Opterons vier DDR3-Speicher-Channels an. Während der Opteron 6100 maximal DDR3-DIMMs mit 1333 MHz Taktfrequenz unterstützt, ermöglicht die Opteron-6200-Serie Geschwindigkeiten von bis zu 1600 MHz. Neben ungepufferten und gepufferten DIMMs sowie 1,35-V-Low-Voltage-Modulen kann der Opteron 6200 erstmals auch 1,25-V-ULV-DIMMs verwenden. Pro Channel sind drei DIMMs beim Bulldozer-Opteron möglich, insgesamt somit zwölf Riegel pro CPU. Allerdings ist bei Vollbestückung nicht mehr der Speichertakt von 1600 MHz möglich.

Feature-Überblick: Die Opteron-6100-Serie eignet sich für 2- und 4-Sockel-Server. Der Prozessor arbeitet auch im Einzelbetrieb.
Feature-Überblick: Die Opteron-6100-Serie eignet sich für 2- und 4-Sockel-Server. Der Prozessor arbeitet auch im Einzelbetrieb.
Foto: AMD

Erstmals mit Bulldozer gibt es bei den Opterons Turbo CORE. Bisher war die Technologie AMDs Desktop-Prozessoren vorbehalten. Durch Turbo CORE können beim Opteron 6200 alle Kerne mit 300 bis 500 MHz höher im Vergleich zur Grundtaktfrequenz arbeiten - solange der Multithread-Workload den Prozessor nicht über die TDP-Grenze treibt. Workloads unterscheiden sich oft erheblich im Energiebedarf der CPU, selbst bei Multithread-Optimierung.

Sind Workloads aktiv, die nicht multithread-optimiert sind, so schickt Turbo CORE die Hälfte der Kerne in den Energiesparmodus C6 "schlafen". Die übrigen Kerne können dann mittels Max Turbo CORE mit einer über 1 GHz erhöhten Taktfrequenz rechnen - je nach Modell. Beispielsweise arbeitet der Opteron 6262 HE mit einer Grundtaktfrequenz von 1,6 GHz. Mit Turbo CORE können alle 16 Kerne mit bis zu 2,1 GHz takten. Sind maximal acht Kerne aktiv, so dürfen diese via Max Turbo CORE mit 2,9 GHz rechnen.

Der Energiesparmodus C6 ist neu bei den Bulldozer-Opterons. Bei C6 wird nahezu der komplette Kern eines Prozessors deaktiviert. Ein entsprechendes Core Gating kann inaktive Schaltkreise einfach abschalten. Laut AMD reduziert der C6-Modus den Energiebedarf der CPU im Leerlauf um bis zu 46 Prozent.

Ein interessantes Feature der Opteron-6200-Serie ist auch das sogenannte TDP Power Cap. Die Technologie erlaubt das Einstellen der Prozessor-TDP auf niedrigere Werte. Ist beispielsweise in einem Rechenzentrum pro Rack die Energie aus bestimmten Gründen limitiert, so können die Prozessoren durch simples Einstellen im BIOS der Rack-Server im Energiekonsum in 1-Watt-Schritten ebenfalls limitiert werden.