"Vision"

AMD möchte Leistung statt Spezifikationen betonen

10.09.2009
Von pte pte
Der Chiphersteller AMD hat heute seine neuen Plattformen für reguläre und für ultradünne Notebooks vorgestellt.

In beiden Fällen stellt AMD bei verbesserter Leistungsfähigkeit eine deutlich gestiegene Akku-Laufzeit in Aussicht. Gleichzeitig will AMD mit dem Paradigma brechen, dass bei der PC-Vermarktung auf die CPU und andere Spezifikationen als Verkaufsmerkmale gesetzt wird. "Das Problem ist, dass Anwender und selbst Experten oft nicht mehr in der Lage sind, anhand der verbauten Komponenten zu beurteilen, welches Gerät leistungsfähiger oder für eine bestimmte Anwendung optimal ist", erklärt AMD-Sprecher Michael Schmid gegenüber pressetext. AMD will mit der Marketing-Strategie "Vision" Abhilfe schaffen. So soll auf verständliche Weise kommuniziert werden, was das System wirklich leistet.

Nach Ansicht von AMD ist es für Konsumenten nicht relevant, was in einem PC steckt, sondern, wozu das System in der Lage ist. "Kunden wollen ein reichhaltiges HD- und Entertainment-Erlebnis, ermöglicht durch die Technologien von CPU und Grafikprozessor - aber ohne verstehen zu müssen, was die Gigahertz und Gigabytes bedeuten", sagt AMD-CMO Nigel Dessau. Daher soll Vision klar kommunizieren, für welche Anwendungen ein PC tatsächlich optimiert ist. Zunächst startet AMD dabei mit drei Abstufungen. Die Palette reicht von "Vision Basic" für relativ anspruchslose Content-Konsumenten über "Vision Premium" bis zu "Vision Ultimate". Letzteres soll Geräte herausstreichen, die für anspruchsvolle Aufgaben wie etwa HD-Videobearbeitung geeignet sind, aber offenbar noch nicht die Krone des PC-Marktes bezeichnen. Denn im ersten Quartal 2010 soll noch "Vision Black" folgen und auf "Highest-End-Möglichkeiten für Enthusiasten" insbesondere im Desktop-Segment hinweisen.

Bislang waren Details wie Prozessoren bei PCs eine scheinbar unverzichtbare Marketing-Information. Daher hat IDC-Analystin Eszter Morvay den aus dem Smartphone-Segment kommenden ARM-Prozessoren einen schweren Start beim Vordringen ins Netbook-Segment prognostiziert. Nun setzt gerade AMD auf einen neuen Marketing-Zugang im PC-Bereich - ein Unternehmen, das sich in Sachen Netbooks weiterhin zurückhält. "Viele Käufer waren von Netbooks enttäuscht", meint Schmid - was auch Marktforscher bereits festgehalten haben. Daher setzt AMD weiterhin auf ultradünne, vollwertige Notebooks als besonders mobile Computer. Die zweite Generation der entsprechenden Plattform könne direkte Konkurrenten bei Entertainment-Anwendungen sichtbar ausstechen - von bis zu 77 Prozent besserer Performance bei Games oder 3D-Applikationen ist bei AMD die Rede.

Die Akkulaufzeit soll bei der neuen Ultradünn-Plattform mehr als eine Stunde über jener der Vorläufergeneration liegen und ähnliches gilt laut AMD auch für die aktuelle Mainstream-Notebook-Plattform "Tigris". Sie ist laut Hersteller bestens als Grundlage für HD-Entertainment-Systeme geeignet und biete bei gängigen Anwendungen wie Quicktime oder iTunes eine um bis zu 42 Prozent bessere Leistung als die 2008er-Generation. Erste Modelle auf Basis der Mainstream-Plattform sind laut AMD in ausgewählten Märkten bereits erhältlich und Acer und Asus würden bereits Modelle der zweiten Ultradünn-Generation ausliefern. Mit einem breiten Gerätespektrum sollen sich beide Plattformen rund um den Start von Windows 7 voll entfalten. (pte)