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AMD mit Quartalsverlust - Börsengang für Spansion anvisiert

14.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische Halbleiteranbieter Advanced Micro Devices (AMD) hat im ersten Quartal 2005 wegen des schwachen Geschäfts mit Speicherchips für Handys und andere elektronische Geräte (Flash-Memory-Chips) rote Zahlen geschrieben. Dagegen entwickelte sich das Computer-Chip-Geschäft von AMD gut. AMD ist Hauptkonkurrent des Branchenführers Intel.

AMD hat im ersten Quartal 2005 im Vergleich zum ntsprechenden Vorjahresabschnitt einen leichten Umsatzrückgang von einem Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 930 Mio Euro) verbucht. Der Verlust belief sich auf 17,4 Millionen Dollar oder vier Cent je Aktie. Im ersten Quartal 2004 hatte es einen Gewinn von 45,1 Millionen Dollar oder zwölf Cent je Aktie gegeben.

Die Mikroprozessoren-Sparte steigerte ihren Umsatz um 31 Prozent auf 750 Millionen Dollar und hatte einen operativen Gewinn von 92 Millionen Dollar. Der Umsatz der Speicherchip-Sparte fiel hingegen um 29 Prozent auf 447 Millionen Dollar. Sie hatte einen operativen Verlust von 110 Millionen Dollar. Bei den Memory-Chips wirkten sich das Überangebot und der starke Preisdruck negativ aus, obwohl mehr Speicherchips verkauft wurden.

AMD kündigte parallel zur Bekanntgabe seiner Geschäftsergebnisse am Donnerstag im kalifornischen Sunnyvale die Registrierung für einen Börsengang der Spansion LLC an. Es handelt sich um das Flash-Memory- Joint-Venture von AMD mit der japanischen Fujitsu. Daran ist AMD mit 60 Prozent beteiligt.

Ein Börsengang dieses Bereichs würde AMD helfen, sich stärker auf das profitable Rechner-Chip-Geschäft zu konzentrieren. Das Unternehmen steht bei den Speicherchips ebenfalls in einem harten Wettbewerb mit Intel. Dieser Bereich macht jedoch einen viel größeren Teil des Gesamtgeschäfts bei AMD als bei Intel aus, so dass die Gesellschaft unter dem schlechten Geschäftsgang dieses Bereichs viel stärker leidet als Intel. Eine Erstemission von 600 Millionen Dollar würde bedeuten, dass sich Spansion zukünftig selber Gelder beschaffen könnte.

AMD hat auch die Bildung der neuen Sparte Microprocessor Solutions Sector (MSS) bekannt gegeben. Darin sollen sämtliche existierenden Mikroprozessoren-Geschäftsbereiche unter einem Dach zusammengefasst werden. Damit will AMD bei Rechnerchips Intel offensichtlich noch gezieltere Konkurrenz machen. (dpa/tc)