Blick an die Nasdaq

AMD geht die Luft aus

07.09.2001
Von Markus Lindermayr*

Der Rückgang des Absatzes von PCs trifft auch Prozessorenhersteller wie AMD und Intel. Überkapazitäten veranlassten den Marktführer Intel, die Preise nochmals stark zu senken, um den bestehenden Preisvorteil von AMD-Prozessoren zu eliminieren. Dadurch dürfte es Intel gelingen, AMD für die Zeit der wirtschaftlichen Stagnation unter die Wasserlinie zu drücken.

Erste Resultate sind bereits erkennbar. AMD kündigte für das nächste Quartal einen Umsatzrückgang von 15 Prozent auf 837 Millionen Dollar an. Zum Vorjahresquartal beläuft sich das Minus sogar auf 30 Prozent. Dies wird unzweifelhaft zu operativen Verlusten führen, die der Größenordnung des operativen Gewinnes des Vorjahresquartals entsprechen. In Stückzahlen erwartet AMD lediglich eine gleichbleibende Absatzmenge (7,8 Millionen), wohingegen Intel mit steigenden Verkaufszahlen rechnet. Dies scheint Intels Rückkehr zu alter Stärke anzukündigen. Damit dürfte Intel seinen künftigen Vorsprung sichern und AMD den für den Innovationswettstreit erforderlichen finanziellen Spielraum rauben.

Intels Timing könnte besser nicht sein: Genau dann, wenn Microsoft Windows XP auf den Markt bringt, hat der Chipgigant technisch die Nase wieder vorn. Diesen ungleichen Machtverhältnissen trägt der Kapitalmarkt jedoch ausreichend Rechnung. AMD wird mit dem 1,1fachen, Intel mit dem 6,5fachen Umsatz des vergangenen Jahres bewertet. Auch wenn die Aktie technisch angeschlagen ist, dürfte der Boden bald erreicht werden.

*Markus Lindermayr und Stephan Hornung sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.