AMD fuehrt neuen Produktionsprozess ein Der Pentium-Konkurrent K5 kommt spaeter als geplant heraus

21.04.1995

MUENCHEN (CW) - Die Advanced Micro Devices Inc. (AMD) gestand kuerzlich Designprobleme bei ihrem Pentium-Rivalen "K5" ein. Die Vorstellung des Prozessors wird sich um zwei bis vier Monate verzoegern; die Massenproduktion kann erst Anfang 1996 beginnen.

Urspruenglich hatte der Chipbauer geplant, das prestigetraechtige Produkt im August oder September praesentieren zu koennen, doch daraus wird nun nichts, wie Firmenchef William Sanders III vor der Presse zugeben musste. Als Grund fuer die Verzoegerung nannte er technische Probleme sowie erhoehten Zeitbedarf fuer Testserien.

Das "Wall Street Journal" berichtet zudem von AMDs Plaenen, den Produktionsablauf fuer Prozessoren abzuaendern und so das "ungewoehnlich grosse Format" des K5 zu reduzieren. Der AMD-Chip im alten Design ist um rund 50 Prozent groesser als derzeitige Pentiums.

Die Intel Corp. will demnaechst eine schnellere Version ihres Topprozessors auf den Markt bringen, die nochmal um 44 Prozent kleiner ausfallen soll. Die Chipgroesse ist fuer eine profitable Produktion massgeblich, da sie die Ausbeute auf den Silizium-Wafern mitbestimmt.

Trotz des Prestigeverlusts - der K5 ist AMDs erste CPU mit eigenentwickeltem Design - beurteilen Analysten die Verzoegerung als nicht nachteilig fuer den Geschaeftserfolg, da die Firma mit dem neuen Herstellverfahren im laufenden Jahr Umsatz und Gewinn mit 486-Prozessoren steigern koenne.