Web

Dachzeile

AMD erwartet erheblichen Einfluss im Markt durch "Barcelona"-Opterons

11.09.2007
Der amerikanische Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) will nach der Einführung seiner neuen "Barcelona"-Prozessoren mit vier Kernen "erheblich" Marktanteile dazugewinnen und vor allem im Geschäft mit Servern wachsen.

Heute seien Server oft nur zu 20 Prozent ausgelastet, sagte AMD- Deutschland-Geschäftsführer Jochen Polster am Dienstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit den neuen Vierkerne-Chips und entsprechenden Software-Werkzeugen könnten die Anlagen künftig deutlich besser und ökonomischer genutzt werden. Der hohe Verbrauch an Strom und Kühlleistung heutiger Systeme sei nicht allein aus ökologischer Sicht problematisch. "Das ist vor allem auch ein monetäres Problem."

Der texanische Prozessorhersteller hatte am Montag mit einer Verspätung von rund sechs Monaten seinen ersten Chip mit vier Kernen mit dem Namen "Barcelona" vorgestellt. Das Unternehmen sieht darin einen technologischen Vorsprung vor dem großen Konkurrenten Intel. Der Marktführer hatte bereits im vergangenen Jahr erste Vierkerne-Chips auf den Markt gebracht, die allerdings aus zwei Doppelkernen bestehen. "Diesen Zwischenschritt wollten wir nicht gehen", sagte Polster. Bei den AMD-Vierkerne-Chips soll dagegen jeder einzelne Kern direkt angesteuert werden können und ohne Umweg auf eine Speichereinheit zugreifen können. "Damit können wir vermeiden, dass ein Flaschenhals für den Datenfluss entsteht."

Für den Verbrauchermarkt sollen erste Vierkerne-Prozessoren noch im vierten Quartal dieses Jahres zur Verfügung stehen. Am deutlichsten würden jedoch vorerst Server von den neuen Chips profitieren. "Hier ist Virtualisierung zur Zeit ein extrem wichtiges Thema", sagte Polster. Dabei wird für den Anwender mit Hilfe von Hard- und Software mehr Rechenkapazität simuliert, in dem die vorhandene Kapazität besser aufgeteilt wird. Mit dem "Barcelona"-Prozessor soll dieses Verfahren deutlich besser unterstützt werden können.

AMD war in den vergangenen Quartalen tief in die roten Zahlen gerutscht. Das Unternehmen liefert sich seit Jahren einen erbitterten Kampf mit dem Marktführer Intel. Mit der Einführung der ersten Doppelkern-Prozessoren hatte sich AMD einen gut halbjährigen Vorsprung vor Intel verschafft und konnte ebenfalls vor allem im lukrativen Server-Markt deutlich an Marktanteilen gewinnen.

Unsere Kollegen vom "tecChannel" haben AMDs neue Vierkerne-Prozessoren übrigens bereits durch ihr Testlabor geschickt. (dpa/tc)