Athlon II X4 620

AMD eröffnet Preiskampf um günstige Quad-Core-CPUs

16.09.2009
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Mit dem Athlon II X4 620 will AMD erstmals einen Vierkern-Prozessor für unter 100 Dollar anbieten. Damit dürfte der Intel-Konkurrent eine neue Preisrunde einläuten.

Advanced Micro Devices (AMD) hat mit dem Athlon II X4 620 eine neue Quad-Core-CPU vorgestellt. Der im 45-Nanometer-Verfahren gefertigte Prozessor ist auf 2,6 Gigahertz getaktet und bietet einen L2-Cache von 2 MB. Mit einem L3-Cache kann die CPU allerdings nicht aufwarten. Anwender benötigen für den neuen AMD-Prozessor ein Mainboard mit Sockel AM2+ beziehungsweise AM3.

AMD will seinen Athlon II X4 620 für 99 Dollar anbieten und durchbricht die magische 100-Dollar-Marke. Damit adressiert der Halbleiterfabrikant in erster Linie PC-Hersteller von Standard-Desktop-Systemen in der 500-Euro-Klasse. Im Zuge des Ende Oktober offiziell startenden neuen Microsoft-Betriebssystems "Windows 7" erwarten Branchenbeobachter, dass die Rechneranbieter zum Weihnachtsgeschäft in dieser PC-Liga eine Reihe neuer günstiger Modelle vorstellen werden. AMD bringt für diese Systeme zudem seine Chipsätze mit integriertem ATI-Grafikprozessor ins Spiel.

Der Intel-Konkurrent will sich für das wichtige Jahresendgeschäft offenbar eine gute Ausgangsposition verschaffen. Gegenüber dem preislich vergleichbaren Intel-Chip "Core 2 Duo 7500" biete der neue Athlon dem Hersteller zufolge eine um 45 Prozent höhere Rechenleistung. Im Vergleich zum etwa auf ähnlichem Leistungsniveau liegenden "Core 2 Quad 8200" des Wettbewerbers sei der AMD-Prozessor deutlich günstiger. In der Intel-Preisliste rangiert diese CPU derzeit bei 163 Dollar.

Intel hatte erst vor wenigen Tagen mit dem "Core i5" eine neue Quad-Core-Mittelklassefamilie vorgestellt. Die unter dem Codenamen "Lynnfield" entwickelten CPUs kommen mit einem neuen Sockel (1156) und dem "P55-Express"-Chipsatz auf den Markt. Im Gegensatz zu den teureren "i7"-Highend-CPUs versucht Intel, mit den neuen Prozessoren verstärkt den Massenmarkt zu adressieren.