AMD bekämpft Intel mit Kartellklage

28.06.2005
Der Chipmarktführer soll Kunden genötigt haben.

Intel halte mit illegalen Anreizen und Nötigung Hardwareproduzenten davon ab, AMDs Chips zu kaufen, so der Vorwurf. Die Klage wurde am Montagabend bei einem US-amerikanischen Bundesgericht in Delaware eingereicht und unterstellt Intel, eine "schonungslose" Kampagne zu betreiben, um sein Monopol bei PC-Prozessoren aufrechtzuerhalten.

Der weltweit größte Prozessorhersteller arbeite mit unfairen Subventionen, um Abschlüsse unter Dach und Fach zu bringen, und drohe Firmen, die AMDs Produkte nutzten oder verkauften, mit Konsequenzen. Intel-Sprecher Tom Beerman erklärte gegenüber dem "Wall Street Journal", die Klage liege seinem Unternehmen noch nicht vor. "Wir glauben aber, dass unsere Vertriebspraxis fair ist und der Kartellgesetzgebung entspricht."

Der Fall könnte vertrauliche Abkommen zwischen Intel und anderen Firmen ans Licht bringen. AMDs Beschwerdeliste basiert dem Wirtschaftsblatt zufolge auf Gesprächen mit Kunden und umfasst Fälle, in denen angeblich zwölf Computerbauer, neun Distributoren und 17 Händler bestochen, bedroht oder eingeschüchtert worden seien. Zu den Betroffenen zählen demnach die größten PC-Hersteller, darunter auch Dell, Hewlett-Packard, IBM, Toshiba und Sony. (tc)