AMD baut 486er Prozessoren von Intel nach

10.01.1992

SAN MATEO (IDG) - Der Chip-Cloner Advanced Micro Devices (AMD) startet den nächsten Angriff gegen Intel. Wie die COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation "Infoworld" meldet, plant das Unternehmen in den nächsten Monaten den Nachbau der 486er CPUs (25, 33 und 50 Megahertz) sowie der 486SX-Prozessoren (25 Megahertz).

Schenkt man Insidern Glauben, gibt es mit Compaq bereits einen Interessenten an den AMD-Prozessoren. Dies könnte sich für den Halbleiter-Hersteller als großer Vorteil erweisen. Integriert die PC-Company, die immer noch einen guten Ruf in der Branche hat, AMD-CPUs, steigt nach Meinung von Branchenkennern das Vertrauen der PC-Maker in den Intel-Konkurrenten. Von Compaq selbst wurden dem Fachblatt zufolge derartige Pläne bisher nicht bestätigt.

Die Informanten bleiben jedoch bei ihrer Aussage und liefern sogleich die Begründung: Compaq könne es sich nicht leisten, der IBM bei der Einführung neuer Prozessortechnologien einen Vorsprung von Monaten zu lassen. Dies sei aber aufgrund der kürzlich vereinbarten Zusammenarbeit zwischen Intel und Big Blue zu erwarten.

Wie bereits bei den 386er Prozessoren wird AMD versuchen, über den Preis gegen Intel zu bestehen. So liegt die Preisspanne der Intel-CPUs etwa zwischen 200 Dollar und 1000 Dollar. Die AMD-Chips sollen rund zehn Prozent günstiger auf den Markt kommen.

Die Ankündigung sei für den Januar 1992 geplant, doch man rechnet mit ersten Musterversionen nicht vor dem zweiten Quartal 1992.