AMD-Alternative zum Pentium M

11.01.2005
Der "Turion" soll an Intels Dominanz im Notebook-Markt kratzen.

Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas hat AMD den stromsparenden Prozessor Turion für die erste Hälfte dieses Jahres angekündigt. Es handelt sich dabei um eine Variante des Athlon 64, ist also ein 32-Bit-Prozessor mit 64-Bit-Erweiterungen. Bisherige CPUs dieses Typs haben eine Leistungsaufnahme von 25 bis 62 Watt. Entsprechend verbrauchen sie deutlich mehr Strom und werden merklich heißer als Intels Pentium M, der maximal 20 Watt benötigt. Genauere technische Spezifikationen hat AMD aber noch nicht mitgeteilt.

"Turion ist der Anti-Centrino", behauptete AMD-Manager Marty Seyer. Doch diese Positionierung ist reines Marketing; sie entspricht nicht einmal AMDs eigenen raren Auskünften. Denn Intels Centrino-Paket besteht aus dem Pentium-M-Prozessor, dem Chipset und dem WLAN-Chip. AMD hingegen will nur den Prozessor anbieten. Alle weiteren Chips sollen von anderen Anbietern kommen, präzisierte AMD-Manager Bahr Mahony. Er beschränkt den Centrino-Vergleich auf die Rechenleistung und den Stromverbrauch. AMD werde weiterhin die Prozessoren Athlon 64 Mobile für Business- und Sempron für Privatanwender-Notebooks herstellen.

AMD hat in puncto stromsparende Prozessoren Nachholbedarf. Während das Unternehmen bei Desktop- und selbst bei Server-CPUs Intel erfolgreich Marktanteile abgejagt hat, gelangen dem mächtigen Konkurrenten mit dem Pentium M und dem Centrino-Paket große Erfolge. Laut IDC hat Intel im dritten Quartal 2004 seinen Marktanteil im Notebook-Segment gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 81,7 auf 85,9 Prozent ausgebaut. (ls)