Web

Amazon.com wächst dank starkem Auslandsgeschäft

23.04.2004

Der Online-Händler Amazon.com konnte im ersten Quartal 2004 mit einem deutlichen Umsatzsprung und einem soliden Nettogewinn die Erwartungen der Analysten übertreffen. Wie das Unternehmen aus Seattle bekannt gab, kletterten die Einnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 1,53 Milliarden Dollar. Neben seiner Billigpreisstrategie profitierte Amazon dabei insbesondere vom kräftigen Auslandsgeschäft. So stiegen die Einnahmen der Websites in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Japan um 80 Prozent auf 684 Millionen Dollar. Insgesamt wurde erstmals mehr als die Hälfte der Umsätze mit Kunden außerhalb der USA erzielt. Ohne den schwachen Dollar hätte der Zuwachs weltweit 33 Prozent und im Geschäft außerhalb von Nordamerika lediglich 58 Prozent betragen.

Unter dem Strich erzielte der Online-Versender einen Überschuss von 111 Millionen Dollar oder 26 Cent pro Aktie, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Nettoverlust von zehn Millionen Dollar angefallen war. Bei stabilen Umrechungskursen hätte Amazon lediglich einen Reingewinn von 90 Millionen Dollar oder 21 Cent je Aktie erzielt. Mit einem Profit von 23 Cent pro Aktie vor Einmalaufwendungen gelang es der Company, die Marktprognosen deutlich zu übertreffen. Laut Umfrage von Thomson First Call hatten die Analysten im Schnitt einen Pro-forma-Gewinn von 19 Cent je Anteil bei 1,45 Milliarden Dollar Umsatz erwartet.

Nach dem guten Start setzt Amazon nun seinen Ausblick für das zweite Quartal und das Gesamtjahr 2004 herauf. Im laufenden Dreimonatszeitraum rechnet die Company mit Einnahmen von 1,34 bis 1,44 Milliarden Dollar, das entspricht einem Zuwachs von 22 bis 31 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der operative Profit soll gleichzeitig auf 65 bis 85 Millionen Dollar ansteigen. Insgesamt will der Online-Einzelhändler bis Ende des Jahres einen Betriebsgewinn von 380 bis 460 Millionen Dollar bei Einnahmen zwischen 6,45 Milliarden und 6,85 Milliarden Dollar erzielen. Zuvor war Amazon für 2004 lediglich von einem Umsatzanstieg auf 6,2 bis 6,7 Milliarden Dollar ausgegangen.

Den Anlegern waren diese Prognosen aber offensichtlich nicht optimistisch genug, insbesondere, nachdem Ebay und Yahoo zuvor ihre Erwartungen deutlich stärker heraufgesetzt hatten. Als Resultat sank die Amazon-Aktie am Donnerstag im nachbörslichen Handel um fast drei Prozent, nachdem sie im regulären Handel um 6,87 Prozent auf 48,86 Dollar gestiegen war. (mb)