Digitaler Textbook-Ersatz

Amazon bringt E-Book-Reader mit größerem Bildschirm auf den Markt

05.05.2009
Der Online-Buchhändler Amazon.com wird ein E-Book-Lesegerät mit einem größeren Display auf den Markt bringen, das auch als elektronische Zeitung genutzt werden kann.
Der aktuelle Kindle ist eher ein digitaler Taschenbuch-Ersatz.
Der aktuelle Kindle ist eher ein digitaler Taschenbuch-Ersatz.
Foto: Amazon

Das berichteten am Dienstag übereinstimmend das "Wall Street Journal" und die "New York Times". Amazon hat für den (morgigen) Mittwoch Journalisten zu einer Produktvorstellung in New York eingeladen, aber keine näheren Angaben zu dem Event gemacht.

Der weltgrößte Onlinehändler ist in den USA bereits mit einer zweiten Generation seines E-Book-Readers "Kindle" auf dem Markt, der vor allem als Lesegerät für elektronische Bücher positioniert wurde. Außerdem bieten Medien wie die "New York Times" und "USA Today", aber auch deutsche Häuser wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Abos für digitale Ausgaben ihrer Zeitungen an. Die Besitzer eines "Kindle" können aus einem Angebot von über 50 Zeitungen und Zeitschriften auswählen und in den USA über ein Funknetzwerk ("WhisperNet") auf ihr Lesegerät laden.

Der neue Kindle soll ein deutlich größeres Display haben als das bisher vertriebene Modell im Taschenbuchformat. Amazon zielt dem "Wall Street Journal" zufolge damit vor allem auf den großen Markt für studentische Lehrbücher in den USA, die sogenannten Textbooks. Noch im Herbst 2009 sollen Studenten der Case Western Reserve University in Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) in einem Feldversuch mit digitalen Textbooks für die Fächer Chemie und Informatik sowie mit einem allgemeinen Einführungskursus ausgestattet werden, sagte Lev Gonick, der Technik-Chef der Universität, der Zeitung. Die Universität wolle die Erfahrungen der Studenten mit der Nutzung traditioneller Textbooks auf Papier vergleichen.

Den Markt der digitalen Lesegeräte für Zeitungen hat auch das britische Unternehmen Plastic Logic im Visier, das die Displayfolien in Dresden herstellen lässt. Plastic Logic kooperiert unter anderem mit dem US-Verlagshaus Hearst, das Ende 2009 mit digitalen Verlagsprodukten antreten will. (dpa/tc)