Am Zeitplan festhalten Sybase-Kunden erhalten mit System 11 mehr Performance

03.11.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Das lang erwartete Upgrade "SQL Server 11" der Sybase-Datenbank wurde in den USA nun offiziell vorgestellt. Das neue Release raeumt mit dem groessten Problem der Vorgaengerversion auf: dem Performance-Verlust in einer symmetrischen Multiprozessor-Umgebung. Ausserdem soll SQL Server zentraler Bestandteil einer ganzen Produktpalette mit der Bezeichnung "System 11" werden.

Die Sybase Inc., Nummer zwei unter den Unix-Datenbank-Anbietern, war in den vergangenen Monaten unter erheblichen Druck geraten. Verluste in den beiden vergangenen Geschaeftsquartalen und die Ungewissheit, ob ein schnelleres und skalierbares Release 11 puenktlich gegen Jahresende verfuegbar sein wird, haben den Aktienkurs des Unternehmens bereits im Fruehjahr in den Keller gedrueckt. Nun scheint man doch am urspruenglichen Zeitplan fuer System 11 festhalten zu koennen: Voraussichtlich ab Dezember soll das Nachfolgeprodukt von SQL Server fuer die Plattformen DEC-Unix, HP-UX, AIX, Solaris und Windows NT verfuegbar sein.

Mit ihnen will Sybase die oft bemaengelten Schwachstellen von SQL Server 10 beseitigen. Beste Noten fuer das Upgrade vergibt beispielsweise Donald Feinberg, Analyst bei der Gartner Group. Auch andere Betatester bestaetigen inzwischen die von Sybase zugesagte Leistungssteigerung. So soll sich bei einigen Anwendern das Laden von Dateien um den Faktor vier beschleunigt haben, Tabellen werden ungefaehr doppelt so schnell durchsucht. Dieses Ergebnis fuehren die Experten auf den ueberarbeiteten Memory Manager zurueck. Statt wie bisher vier, werden bis zu acht Prozessoren unterstuetzt - geplant sei die Nutzung von bis zu 16 CPUs, heisst es beim Entwicklungspartner Sun. Neben der Schnelligkeit hat sich Sybase auch anderer Probleme angenommen. Versprochen sind weiterreichende Sicherheits-Features und Verbesserungen am Multithreading-Kernel der Datenbank. Als Neuheit gelten Funktionen zur Datenpartitionierung, mit denen sich umfangreiche Tabellen in mehrere Abschnitte zerlegen lassen. Neben SQL Server als Kernstueck wird System 11 noch weitere Komponenten enthalten. Dazu gehoeren ein Daten-Indizierungsmodul mit der Bezeichnung "Sybase IQ" und eine Low-end-Version des DBMS.