Weder Raumsystem noch PC-gestützte Lösung

Am Fernseher mit entfernten Partnern konferieren

08.11.1996

Der Markt für Videokonferenzsysteme ist zweigeteilt. Festinstallierte Raumsysteme kennzeichnen den High-end-Bereich, in dem es Lösungen für 30 000 Mark und mehr zu kaufen gibt. Meetings, die in derartigen Umgebungen mit entfernten Kollegen oder Partnern abgehalten werden, haben meistens offiziellen Charakter.

Spontaner ist der Gebrauch von PC-gestützten Konferenzlösungen. Zwar sind die Systeme weniger komfortabel, dafür sind sie direkt am Arbeitsplatz verfügbar und werden als Ersatz für das Telefon genutzt. Derartige Lösungen sind zwischen 3000 und 8000 Mark zu haben.

Zwischen diesen Produktgruppen plaziert Picturetel das nun vorgestellte und in Deutschland erhältliche Videokonferenzsystem Swiftsite (siehe auch CW Nr. 43 vom 25. Oktober 1996, Seite 16: "Picturetel packt Videokonferenz in Set-top-Box"). Das Gerät wird auf den Fernseher gestellt und angeschlossen. Außerdem ist die Anbindung an das ISDN-Netz mit einer Übertragungsrate von 128 Kbit/s erforderlich.

Um Extra-Features wie etwa die Integration eines persönlichen Telefonbuches umzusetzen, enthält das H.320-kompatible Gerät einen PCMCIA-Slot. Über entsprechende Schnittstellen sind auch Kameras oder Videogeräte anschließbar. Mit einem Preis von rund 16000 Mark ist das Gerät nicht für jedermann konzipiert. Picturetel hofft daher auf Kundschaft aus den Vorstandsetagen. "In der Unternehmensführung haben viele eine Maus-Allergie, wollen aber visuell kommunizieren", beschreibt Werner Kuhnert, Geschäftsführer bei Picturetel. Eine weitere Zielgruppe sind Hotels, die ihren Gästen derartige Geräte leihweise zur Verfügung stellen sollen.