Am Anfang war das Archiv

22.11.2004
Von Bernhard Zöller
Obwohl die Archivierung eine altbekannte Technik ist, bildet sie noch immer den Ausgangspunkt für viele Content-Management-Projekte und ist nach wie vor eine wichtige Funktion der IT.

Hier lesen Sie ...

  • warum Archivierung auch nach 20 Jahren nicht an Bedeutung eingebüßt hat;

  • welche Archivformate für welche Zwecke geeignet sind;

  • was Firmen bei der E-Mail-Archivierung beachten sollten;

  • welche Zusatzfunktionen es für Archivlösungen gibt (elektronischer Postkorb, Workflow, Dokumentenklassifizierung und Indizierung).

Elektronische Dokumentenarchive gibt es in Deutschland seit über 20 Jahren. Aus den damaligen Anfängen hat sich der Markt mittlerweile in alle Branchen, alle Preisklassen und alle Unternehmensgrößen verbreitet. Über 30 Hersteller bieten hierzulande Systeme an, die der sicheren Archivierung aller Arten von aufbewahrungsrelevanten Dokumenten und anderen Unterlagen dienen. Es gibt aber kaum noch Softwarehäuser, die sich trauen, reine Archivsysteme anzubieten.

Vielmehr geht der Trend eindeutig in Richtung mehrfunktionaler Systeme, die - häufig unter dem Label "Enterprise Content Management" (ECM) - auch andere Content- beziehungsweise Dokumenten-Verwaltungsfunktionen erfüllen

Archivierung hat immer noch hohe Priorität

Trotz des Hypes um ECM ist die Teilfunktion Archivierung sehr häufig Projektauslöser und die erste realisierte ECM-Anwendung. Die Kernanforderungen an solche Systeme haben sich nicht geändert: Erfüllung der operativen und rechtlichen Archivpflichten und Reduktion der direkt und indirekt durch Dokumente entstehenden Kosten. Was sich aber zum Teil gravierend geändert hat, sind die technischen und funktionalen Elemente einer Archivlösung.

Alle großen Speicherhersteller haben den Archivmarkt entdeckt und bieten - begünstigt durch den rapiden Preisverfall - Magnetplatten an, die den optischen Platten den Alleinvertretungsanspruch für die "Write Once, Read Many" (WORM-)-Speicherung - also die Unveränderbarkeit archivierter Objekte - streitig machen. Dementsprechend vielfältig sind die Handlungsoptionen:

  • Entweder Speicherung auf optischen Platten, aber idealerweise 100 Prozent Cache auf Magnetplatte für den schnellen Zugriff;

  • oder Nutzung der zentralen, sowieso vorhandenen Speichersysteme ohne spezielle Speicher-WORM-Funktionen. Hierbei werden die Objekte wirksam auf Anwendungsebene geschützt (Schutz durch Software ist für jede Finanzbuchhaltungssoftware ein alter Hut);

  • und schließlich der Einsatz von WORM-Speichern auf Basis von Magnetspeichersystemen.