Forrester über die Post-PC-Ära

Always-On, Always-Online

22.07.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Damit alle genau wissen, worüber sie reden, definiert Forrester in der Studie den Begriff der Post-PC-Ära als ein "soziales und technisches Phänomen, bei dem der Umgang mit Computern zwanglos und intim sein wird". Computer, so Forrester, werden künftig nicht mehr ortsgebunden sein, sondern allgegenwärtig verfügbar.

Anywhere & anytime

Das hat nicht nur räumliche Konsequenzen, sondern wirkt sich unter dem Motto "Anywhere and anytime" auch zum Beispiel auf die Arbeitszeiten aus. Was früher Dienst war und danach Schnaps, ist heute untrennbar miteinander vermischt. Und das heißt nicht, dass man schon während der Arbeit anfängt zu trinken. Es heißt, dass, wer am PC arbeitet, seine Privatangelegenheiten gleich mit erledigt. Und wer im Internet seine Urlaubsreise plant, kann doch nebenbei auch noch die E-Mails aus der Firma abrufen. Das ist schon heute so, wird sich aber durch die Allgegenwart der tragbaren Geräte noch verstärken.

Post-PC bedeutet nicht das Ende von Desktop und Laptop. Die nächsten Jahre wird es stattdessen ein buntes Nebeneinander geben.
Post-PC bedeutet nicht das Ende von Desktop und Laptop. Die nächsten Jahre wird es stattdessen ein buntes Nebeneinander geben.
Foto: Forrester

Wer heute am PC arbeitet, hält im Wortsinne Abstand zum Gerät, Ergonomen empfehlen eine Armlänge. Smartphones und Tablet-PCs gehen da buchstäblich näher ran: Man hat sie am Ohr, hält sie in Körpernähe oder nimmt sie gleich auf den Schoß. Aber das ist nur ein Zwischenstadium: Wenn demnächst ein vollwertiger Computer in die Armbanduhr, den Anzug oder das kleine Schwarze passt, werden wir jede Distanz zur Technik verloren haben.

Diese Nähe wird begleitet von einer intimen Unmittelbarkeit: Berührungsempfindliche Geräte brauchen keine Tastatur und Maus mehr, die uns die Computer bisher noch haptisch auf Distanz halten. Smartphones und Tablets fühlen, was wir mit den Fingern machen, Kameras erkennen unsere Gesichter, Sensoren hören auf unsere, nicht aber auf die Stimme unseres Nachbarn. Und wenn Controller wie die Bewegungssteuerung von Microsoft Kinect erst einmal ausgereift sind, ist unser ganzer Körper in die Interaktion mit den Geräten der Post-PC-Ära eingebunden.

Also: Computer werden noch viel selbstverständlicher unseren Alltag bestimmen als heute. Sie werden überall dort sein, wo wir sind. Das gilt auch für das Internet, denn drahtlose Verbindungen werden ebenfalls allgegenwärtig sein und uns jederzeit und überall Zugang zu Firmen- wie privaten Daten geben.