Alu: Klaus Kleinfeld hat einen neuen Job

16.08.2007
Der ehemalige Siemens-Chef Klaus Kleinfeld wechselt an die zweite Position im US-Aluminium-Konzern Alcoa.

Der in der Schmiergeld-Affäre gestürzte Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hat einen neuen Job beim amerikanischen Aluminium-Riesen Alcoa in New York. Der 49-Jährige übernimmt die Verantwortung für das operative Geschäft, wie Alcoa am Mittwoch in Pittsburgh mitteilte. Kleinfeld tritt zum 1. Oktober sein Amt als Präsident und Chief Operating Officer (COO) an. Damit wird der ehemalige Siemens-Vorstandsvorsitzende, der bereits seit 2003 im Alcoa-Verwaltungsrat sitzt, zweitwichtigster Mann im Konzern nach Unternehmenschef Alain Belda.

Alcoa-Chef Belda sagte, Kleinfeld habe Erfahrung im komplexen internationalen Geschäft und sei eine ergebnisorientierte Führungspersönlichkeit. Als langjähriges Mitglied des Verwaltungsrates kenne er zudem die Herausforderungen gut, vor denen der Konzern stehe. Alcoa ist der nach eigenen Angaben der weltweit führende Aluminiumhersteller mit 116.000 Beschäftigten in 44 Ländern.

Kleinfeld hatte in der Affäre um schwarze Kassen bei Siemens Ende April nach gut zwei Jahren an der Spitze des Elektrokonzerns das Handtuch geworfen. Hintergrund waren Querelen um seine Vertragsverlängerung. Maßgebliche Aufsichtsräte wollten einen kompletten personellen Neuanfang und hatten dafür plädiert, die Abstimmung über Kleinfelds Vertragsverlängerung zu verschieben. Dies wollte der 49-Jährige nicht hinnehmen und entschied sich, seinen Hut zu nehmen. Unter Kleinfelds Führung war Siemens strategisch neu ausgerichtet worden. Es gab radikale Stellenstreichungen und den Verkauf mehrerer Unternehmensteile. So ging etwa die ehemalige Handysparte an den taiwanesischen Elektronikkonzern BenQ, der die deutsche Tochter dann in die Pleite schickte. Kleinfelds Nachfolge hatte am 1. Juli der ehemalige Pharma-Manager Peter Löscher übernommen. (dpa/ajf)