Alter Hase sucht neue Stelle

22.08.2005
Von Siegfried Schmauder

Bedrohung nicht verdrängen

Fragt man ältere Arbeitslose, ob der Jobverlust überraschend kam, gestehen viele: "Die Kündigung war absehbar. Doch ich wollte es nicht wahrhaben." Sie verdrängten die Bedrohung, selbst wenn in ihrem Arbeitsumfeld Kollegen entlassen wurden.

Deshalb lautet der erste Tipp für Berufstätige: Höret die Signale. Auch weil Personalleiter Bewerbern, die noch eine Stelle haben, meist gewogener sind als Arbeitslosen. Hinzu kommt: Je mehr Zeit zum Bewerben bleibt, umso größer ist die Chance, im Umkreis eine Stelle zu finden. Zudem agieren (Noch-)Jobinhaber selbstbewusster.

Know-how und Erfahrung dokumentieren

Berufserfahrene Mitarbeiter sollten sich bewerben bevor sie gehen müssen.
Berufserfahrene Mitarbeiter sollten sich bewerben bevor sie gehen müssen.

Bei der Stellensuche haben Berufserfahrene die Schwierigkeit, ihre Kompetenz nachzuweisen. Hier helfen Beschreibungen, in denen geschildert wird, welche Probleme die Bewerber für den alten Arbeitgeber gelöst haben. Dabei sind folgende Fragen zu beantworten: "Was war die Aufgabenstellung?", "Welche Herausforderungen waren damit verbunden?", "Welche Lösungsschritte wurden ergriffen?", "Was wurde erreicht?" Ziert diese Schilderungen zudem die Unterschrift des (ehemaligen) Chefs, eventuell sogar mit dessen Telefonnummer für Rückfragen, dann haben sie meist mehr Gewicht als Arbeitszeugnisse.

Ist diese Möglichkeit verschlossen, hilft ein Kompetenz-Check neutraler Dritter, etwa des TÜV Expert Service. Der ermittelt mit den Betroffenen deren Stärken und für welche Aufgaben sie sich besonders eignen. Dies wird ihnen in einem Gutachten attestiert, das sie ihren Bewerbungsunterlagen beilegen können. Das neutrale Gutachten eines Dritten veranlasst Personalleiter oft, sich intensiver mit der Bewerbung zu befassen.