Alteon erweitert sein Angebot

Alteon erweitert sein Angebot Switches verteilen die Belastung jetzt auf weltweit verteilte Server-Farmen

22.01.1999
MÜNCHEN (ave) - Der Hersteller Alteon Networks stellt Version 5 seiner Switching-Software "Acelerate" vor. Vor allem für Betreiber von verteilten Server-Systemen, etwa große Web-Anbieter oder Firmen mit umfangreichen Extranets, dürfte dabei das neue Feature "Global Server Load Balancing" von Interesse sein: Es soll Server-Lasten auch über große Entfernungen hinweg verteilen können.

Viele Anwender kennen die Situation: Wenn ein Server im Inter- , Intra- oder Extranet überlastet ist beziehungsweise komplett ausfällt, erscheint auf Versuche, Inhalte abzurufen, meist eine Meldung wie "Server temporarily down or unavailable". Meist bleibt dann nichts anderes übrig, als es auf gut Glück zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu probieren. Alteon Networks hat im vergangenen Jahr mit seinem Verfahren Server Load Balancing eine Lösung für dieses Problem vorgestellt.

Diese Technik behandelt ganze Server-Farmen wie einen einzigen virtuellen Server - Anfragen von Anwendern, die Applikationen auf bestimmten Servern ansprechen, werden auf jeweils den Server umgeleitet, der die meisten Leistungsreserven hat, um zu reagieren. Dadurch möchte Alteon eine gleichmäßige Auslastung und eine möglichst hohe Verfügbarkeit aller Rechner erreichen. Im Unterschied zu vergleichbaren Verfahren (etwa Ciscos "Local Director") ist das Server Load Balancing hardwarebasiert: Pro Port besitzen die Alteon-Switches zwei 32-Bit-Risc-Prozessoren, die sich um die Verwaltung des Load-Balancing kümmern.

Mit dem Release 5.0 der Software für seine "Aceswitch"-Reihe führt der Hersteller nun ein Feature ein, das diese Server- Lastverteilung nicht nur lokal, sondern weltweit erlauben soll. Möglich wird dies dadurch, daß alle jeweils vor einem lokalen Server oder Server-Cluster installierten Switches in regelmäßigen Abständen über das proprietäre Distributed Site State Protocol (DSSP) miteinander kommunizieren. Dabei fragen sie gegenseitig bestimmte Performance-Parameter ab, aufgrund derer sie ermitteln, welcher Server im Verbund die meisten Leistungsreserven hat. Will ein Anwender etwa bestimmte Inhalte abrufen, erfragt seine Browser-Software über den lokalen Domain-Name-Service- (DNS- )Server die IP-Adresse des Ziel-Servers. Vom DNS-Server geht eine Anfrage an den nächstgelegenen Switch des Verbundes, worauf er von dort die IP-Adresse des aktuell für den Anwender geeignetsten Servers erhält. Diese teilt er dem Anwender mit, der daraufhin ohne weitere Umwege direkt auf den entsprechenden Rechner zugreift (siehe Grafik).

Die neue Version der Acelerate-Software ist ab sofort erhältlich, Besitzer eines "Acedirector 2" oder eines "Aceswitch 180" mit früheren Versionen erhalten sie kostenlos. Damit können Anwender jedoch nur die Leistungskontrolle via DSSP nutzen, für das Global Load Balancing müssen sie ein Extramodul erwerben. Nach Angaben des Herstellers liegt der Preis hierfür bei rund 3900 Dollar.