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Altavista verschiebt Börsengang - schon wieder

18.04.2000
Europäische Firmen zeigen Mut

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aufgrund der momentanen Börsenschwäche in den USA hat Altavista sein für diese Woche anberaumtes IPO (Initial Public Offering) verschoben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Es handelt sich hierbei bereits um den dritten Fehlversuch des Internet-Portals, an die Börse zu gehen. Die erste Börsenanmeldung fand 1996 statt. Das Going Public wurde jedoch aufgrund schlechter Marktbedingungen abgeblasen. Drei Jahre später - das Portal war mit der Digital-Übernahme inzwischen zu Compaq gelangt - fiel der geplante Börsengang erneut wegen zunehmender Anlegerskepsis gegenüber B2C-Internet-Geschäften ins Wasser. Das nun abermals vertagte Going Public dürfte dem neuen Altavista-Besitzer CMGI nicht schmecken, der im vergangenen Jahr für rund 2,3 Milliarden Dollar von Compaq die Mehrheit an der Internet-Suchmaschine erworben hatte.

Die meisten europäischen IT-Unternehmen wollen trotz der Börsenschwäche in den USA an ihren IPOs festhalten. Allerdings wurden die Emissionspreise in Anbetracht der Marktschwäche eher am unteren Ende der Bookbuilding-Spanne festgemacht. Positiv stimmte diesseits des Atlantiks vor allem der gelungene Börsengang von T-Online. Die Telekom-Tochter war gestern zu Handelsbeginn mit 1,30 Euro über dem Emissionspreis gestartet (CW Infonet berichtete). Heute Mittag wurde das Papier bereits bei 38,65 Euro gehandelt.