Adaptec mit Brocade, EMC mit HP, IBM mit Partnern:

Allianzen prägen noch immer den Markt für Netzspeicher und SANs

27.10.2000
MÜNCHEN (CW) - Wegen der immer noch fehlenden Standards für den Aufbau von Speichernetzen schließen die Hersteller untereinander Allianzen. Mittlerweile kooperiert fast jeder mit jedem.

Anwender, die spezielle Speichernetze aufbauen wollen oder müssen, wissen mittlerweile, dass die dafür notwendigen Komponeten nicht ohne weiteres zusammenpassen. Denn Standards für SANs sind noch immer nicht in Sicht. Die Praxis behilft sich damit, dass für jeden Kunden eine Einzellösung zurechtgeschneidert wird, für die Zusatzkosten etwa für die Planung oder die Systemintegration anfallen oder gleich neue Hard- und Software angeschafft werden muss.

Allianzen zwischen den Herstellern sollen helfen, dass einmal festgestellte Kompatibilität nicht immer wieder überprüft werden muss. Und natürlich versucht jeder Anbieter, sein Produkt zu möglichst vielen anderen Speichernetz-Komponenten kompatibel zu machen. Selbst Branchengrößen wie IBM oder EMC sind auf Partnerschaften angewiesen.

So hat der Speicherspezialist aus Hopkinton ein neues Werkzeug für Daten-Backup und -Recovery entwickelt, das mit der Verwaltungssoftware "Openview" von Hewlett-Packard zusammenarbeitet. EMCs Hard- und Softwareangebot nennt sich "Fastrax" und soll Daten zwischen den "Symmetrix"-Speichern und Bandbibliotheken transferieren, ohne den Host, Anwendungen oder den Datenzugriff zu beeinflussen.

Microsoft plant mit EMC-Tools für Windows 2000Das Angebot ist für große Unternehmen gedacht, die Datenberge von 1 TB und mehr zu verwalten haben und bereits HPs Openview Omniback II einsetzen. EMC verlangt für Fastrax in den USA 574000 Dollar.

Gemeinsam mit Microsoft hat EMC die ".Net-Server" des Softwarehauses vorgestellt, für die EMC Speicherlösungen anbietet. Speziell für Windows-2000-Server liefert EMC mit "Extractor" und "Resource-Pak" zwei Programme, die unter anderem einen verbesserten Zugriff auf die gespeicherten Daten bieten sollen.

IBM hat ebenfalls das Portfolio für Speichernetze erweitert und bietet zusammen mit Partnern SAN- und NAS-Lösungen an. Big Blue definiert dafür sechs zentrale Anwendungsgebiete: Speicherkonsolidierung, Datenschutz, Disaster Tolerance, Data Sharing, Speicher-Management und High Capacity Storage. Zusammen mit den Partnern will IBM die ganze Bandbreite von der Einstiegs- bis zur Highend-Lösung anbieten. Die Kombination aus Speicherhardware und -software, Hubs und Switches kann als Storage Area Network (SAN) oder Network Attached Storage (NAS) implementiert werden. Der Preis für die Einstiegslösung beginnt bei rund 20000 Dollar.

Eine Kooperation für die Entwicklung von interoperablen SAN-Lösungen gehen Adaptec und Brocade ein. Die ersten Produkte werden für Anfang 2001 erwartet. Beide Companies verstehen sich als Lieferanten von SAN-Infrastruktur und suchen auch die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern von Speichernetzkomponenten. Basisprodukte der Allianz sind die "Silk-Worm"-Switches von Brocade und Adaptecs "Fibre Card 9110G", ein 1-Gigabit-Host-Adapter.