Alles über Netweaver: Was die Plattform wirklich bietet

03.04.2007
Von Carl Winter

Was sind die Grenzen von SAP Netweaver und E-SOA?

Die Grenzen für Netweaver bestimmt in erster Linie der ausgelieferte Funktionsumfang. Mit den Netweaver-Komponenten lassen sich SAP zufolge die Rahmenbedingungen für E-SOA schaffen. Die Anzahl der verfügbaren Enterprise Services ist jedoch noch gering. Weitere Servicedefinitionen will SAP allerdings mit den künftigen Erweiterungspaketen, den "Enhancement Packages", zu ERP 2005 ausliefern.

Eine weitere Grenze für den Netweaver-Einsatz bildet das Fehlen von Werkzeugen und Konzepten, die zum Betrieb einer E-SOA notwendig sind. Derzeit ist das systemübergreifende Monitoring beziehungsweise das Monitoring der implementierten Business-Prozesse nur rudimentär möglich. In diesem Bereich sind deutliche Verbesserungen notwendig, um den Unternehmen einen zuverlässigen Betrieb einer E-SOA-Landschaft zu ermöglichen.

Was für Möglichkeiten für die Abbildung von Geschäftsprozessen ergeben sich durch die neue Technologieplattform SAP Netweaver und damit verbunden durch eine E-SOA?

Mit Netweaver sollen Unternehmen SAP zufolge in die Lage versetzt werden, ihre Geschäftsprozesse flexibler und standardisiert abzubilden. Sie könnten verschiedene Portale und Integrationsszenarien, um Geschäftsprozesse technisch umzusetzen, innerhalb einer Standardumgebung mit vordefinierten Szenarien implementieren.

Für wen ist SAP Netweaver ein Thema? Nur für die SAP-Basis, für die gesamte IT, für das gesamte Unternehmen?

SAP Netweaver und E-SOA sollten auch für die Unternehmens- und Geschäftsführung ein Thema sein. Denn mit Netweaver ändern sich nicht nur IT-Prozesse. Die SAP-Lösung hat darüber hinaus Einfluss auf das gesamte Unternehmen und auf die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden, da sämtliche Unternehmensprozesse entlang der Wertschöpfungskette betroffen sind.

Wann sollten sich Unternehmen mit dem Thema SAP Netweaver und E-SOA beschäftigen?

SAP-Anwender sollten bereits heute die Weichen für den Übergang auf die E-SOA stellen. Diese werde laut den SAP-Plänen ein essenzieller Bestandteil der zukünftigen Unternehmens- und IT-Strategie sein. Allerdings müssen die Unternehmen diesen Übergang sorgfältig planen. Die Umstellung auf die neuen Service-orientierten Architekturen ist kein einfaches Upgrade, sondern ein Entwicklungsprozess, der in mehreren Schritten erfolgen sollte.

Bereits heute könnten Firmen jedoch beginnen, abgegrenzte Projekte auf E-SOA auszurichten. Diese bleiben in einem überschaubaren Rahmen und bringen ersten Business-Nutzen. So können Unternehmen ihre gesamte Organisation schrittweise vorbereiten und frühzeitig die Richtung für E-SOA vorgeben.

Mit einer frühen Vorbereitung auf E-SOA und ersten Projekten lassen sich Prozesse flexibilisieren und Kosten einsparen.