Technik erklärt

Alles über Google Android

06.10.2010
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Activities, Prozesse, Ressourcen und Bibliotheken

Alle Activities einer Anwendung befinden sich in derselben Dalvik VM, jede Anwendung läuft in einer eigenen VM mit einem eigenen Prozess und besitzt einen eigenen Adressraum. Das kostet zwar mehr Systemressourcen, ist aber sicherer: Die Anwendungen teilen sich keinen gemeinsamen Speicher, ein sterbender Prozess kann keine andere App beeinträchtigen.

Die Prozesse sind abgestuft priorisiert. Der aktive Prozess hat die höchste Priorität, danach kommen sichtbare Prozesse oder laufende Server mit hoher Priorität und schließlich Hintergrundprozesse und leere Prozesse mit niedrigster Priorität.

Die Ressourcen, wie beispielsweise Bilder oder Texte (im Stringformat) und zum Beispiel auch Farbinformationen werden mit XML verwaltet. Alle Ressourcen liegen zentral unter res/ im Projektverzeichnis. Beim Kompilieren werden daraus Binärdaten. Programmier-Logik in Java und Layout in XML sind also vollständig getrennt.

Zu den wichtigsten Bibliotheken gehört beispielsweise SQLite, die Datenbank von Android. Weil Ressourcen-Sparen wichtig ist bei Smartphones, verzichtet Google bei Android auf eine Riesen-Datenbank mit eigenem Datenbankserver wie beispielsweise MySQL und setzt stattdessen das schlanke SQLite ein, das ohne Datenbankserver auskommt: Jede Datenbank entspricht einer Datei. Übrigens: Mozilla Firefox nutzt ebenfalls SQLite.

Das View-System verwaltet das Userinterface und die Events. Der Notification Manager informiert den Anwender auf verschiedene Weise. Typisch sind Informationen in der Statuszeile des Bildschirms. Er kann aber auch die Hintergrundbeleuchtung oder den Sound beeinflussen oder einen Vibrationsalarm erzeugen. Der Location Manager ist ein ganz typischer Bestandteil des Application Frameworks von Android. Er kümmert sich zum Beispiel um die Standortbestimmung mit Hilfe des GPS-Signals.