Gastkommentar

Alles spricht für ATM

04.07.1997

Das Intranet kommt, und unsere Inhouse-Netze brechen zusammen. Was ist dagegen zu tun? Im Effekt führen Internet und Intranet dazu, daß nicht nur das Verkehrsaufkommen, sondern auch die Verkehrswege sich nachhaltig ändern. Bis jetzt gilt noch die Faustregel "80 zu 20", das heißt, im Verkehr zwischen den Front-ends einer Arbeitsgruppe und ihren Servern bleiben rund 80 Prozent der Datenströme im gleichen Subnetz. Nur der Rest braucht in andere Unternetze "geroutet" zu werden. Dieses Verhältnis wird sich mindestens umkehren, auf Dauer dürfte gar eine Relation von ungefähr "eins zu 99" realistisch sein.

Die Folge ist, daß weder herkömmliches Routing - notwendig für den Übergang zwischen den Subnetzen - noch die traditionelle Aufrüstung auf größere, aber "starre" Bandbreiten das Problem lösen können. Was die Verkehrswege betrifft, so sind alternative Pfade notwendig, um die für geschäftskritische Vorgänge nötige Netzsicherheit zu schaffen. Das Verkehrsaufkommen seinerseits läßt sich erstens für den jeweiligen Zeitpunkt nur noch ungenau vorhersagen. Das erfordert variable Bandbreiten. Zweitens wird die Zahl derjenigen Anwendungen explosionsartig wachsen, die außer Bandbreite auch eine garantierte Servicequalität benötigen. Letztere wird im Prinzip für jede Aufgabe neu zu definieren sein, so daß also die erforderliche Bandbreite, Datensicherheit, Priorität etc. ständig wechseln.

All diese Argumente führen zum Asynchronous Transfer Mode (ATM), der redundant abgesicherte Direktverbindungen und flexible Quality of Services (QoS) garantiert. Die heutige Technik erlaubt es, die erforderliche Skalierbarkeit und Sicherheit im Backbone zu erreichen und die Subnetze ohne Flaschenhals zu verbinden.