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Alle wollen zu SAP und Google

06.09.2007

Kreativzeit für neue Ideen

"Die besten und klügsten Köpfe der Welt werden von Google angezogen", sagte CEO Eric Schmidt. Über die beiden Gründer Larry Page und Sergey Brin ist er voll des Lobes, sie sind "von etwas in ihrem Inneren motiviert. Es treibt sie an, man kann es fühlen. Das sind Jungs, mit denen man gern abhängt, und sie wären so oder so erfolgreich." Aufsehen erregt hat das Unternehmen damit, dass es seinen Entwicklern 20 Prozent der Arbeitsleistung, also einen Tag pro Woche, als Kreativzeit zur freien Verfügung stellt. Die Mitarbeiter können dabei an Projekten arbeiten, die nicht mit ihren tagesaktuellen Aufgaben verbunden sind. Jedem Entwickler stehe es frei, ob er ein paar Stunden am Tag oder einen bestimmten Tag in der Woche für sein Lieblingsprojekt in Anspruch nimmt. Die eigentlichen Aufgaben dürfen aber nicht zu kurz kommen. David Vise, Autor der Firmenbiografie "The Google Story", vertritt in seinem Buch die These, dass Google "das beste Beispiel für eine Firma ist, deren Erfolg darauf beruht, ihren Mitarbeitern enorm viel freien Lauf zu lassen". In der Kreativzeit entstanden so bekannte Produkte wie der E-Mail-Dienst Gmail oder Google Earth.

Eric Schmidt von Google setzt auf die Kreativität.
Eric Schmidt von Google setzt auf die Kreativität.

"Google kann es sich erlauben, neue Dienste ins Netz zu stellen, ohne vorher groß Marktforschung zu betreiben", schreibt Buchautor Vise. "Das ist nicht mehr die Welt von General Electric, die bei allem die Nummer eins sein müssen. Google klebt ein Betatest-Etikett drauf, manchmal jahrelang, und wartet auf kostenloses Feedback von zig Millionen Nutzern, um dann zu verfeinern." Mitgründer Larry Page sei an solchen Frühgeburten besonders interessiert und habe ein Auge auf diese Projekte, um sie rechtzeitig aufzuspüren. Und CEO Schmidt ergänzt: "Wir entwickeln Produkte, die sich fast unmöglich kopieren lassen, denn wir verstehen es wie niemand anders, wie man sie im großen Maßstab aufzieht."

Um die Mitarbeiter bei der Stange zu halten stellt Google - wie zu besten New-Economy-Zeiten eine Menge zusätzlicher Services zur Verfügung. Diese sollen die Beschäftigten fester ans Unternehmen binden und deren Motivation steigern. Auf dem Gelände des Googleplex, der Zentrale im kalifornischen Mountain View, treffen sich die Mitarbeiter beispielsweise zum Volleyball oder Schwimmen im firmeneigenen Pool. Viele Dienstleistungen, die normalerweise wegen der Anfahrtszeiten sehr zeitaufwändig sind, hat Google auf seinem Campus gebündelt. So gibt es einen Frisör, Ärzte, Masseure und Gerätereparaturdienste. Viel gelobt wird die Kantine, die biologisch angebaute Zutaten verwendet. Das Essen ist kostenlos und darf dreimal täglich in Anspruch genommen werden. All diese Wohltaten kommen den Mitarbeitern weltweit zugute, also auch in den Büros in Hamburg und München, wie Keuchel versichert.