EDS-Geschäftsführer Jens-Uwe Holz

"Alle Anzeichen deuten auf Wachstum"

08.04.2008
Von  und


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Midmarkt Solutions

Holz: Ja. Die Midmarket Solutions passt aufgrund der konsequenten Ausrichtung auf Applikationen sehr gut in unser Portfolio. Unsere internen Abläufe sind darauf ausgerichtet, Services standardisiert und automatisiert zu betreiben. Diese EDS-Attribute sind vor allem für große Unternehmen interessant. Es gibt keine scharfe Grenze, die wir hinsichtlich der Kundengröße ziehen. Aber Anwender mit 500 bis 1000 Mitarbeitern haben eingeschränkten IT-Bedarf, den wir mit unseren Automatisierungs-Tools wegen der nötigen Skaleneffekte häufig nicht effizient genug abbilden können.

CW: Wie ist denn das Geschäft im Mittelstand im vergangenen Jahr gelaufen?

Holz: Zahlen können wir nicht nennen. Der Umsatz hat sich in ähnlicher Größenordnung wie im Großkundengeschäft entwickelt. Und der Trend hält an.

CW: Wächst EDS in Deutschland zweistellig?

Holz: Dafür müssten sich einige positive Entwicklungen einstellen.

CW: Gibt es bei EDS eine Methode zur Integration übernommener Mitarbeiter? Wie hoch war die Fluktuation in den jüngsten Deals?

Jens-Uwe Holz, Geschäftsführer EDS Deutschland: Die Midmarket Solutions passt aufgrund der konsequenten Ausrichtung auf Applikationen sehr gut in unser Portfolio.
Jens-Uwe Holz, Geschäftsführer EDS Deutschland: Die Midmarket Solutions passt aufgrund der konsequenten Ausrichtung auf Applikationen sehr gut in unser Portfolio.
Foto: EDS

Holz: Die Fluktuation war im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Natürlich gibt es methodische Verfahren etwa in rechtlichen und personellen Fragen. Sehr intensiv kümmern wir uns darum, den Mitarbeitern Orientierung zu geben. Es geht ja nicht nur darum, die Mitarbeiter zu halten, sondern sie dafür zu gewinnen, die Entwicklung mitzugestalten. Nach einer Übernahme gibt es viele offene Fragen. Etwa: Wie sieht die Zukunft des Unternehmens aus? Warum sind Abläufe so, wie sie sind? Nicht alle Fragen lassen sich sofort beantworten. Deshalb sind Transparenz und ein offener Dialog wichtig.

CW: Ist die EDS-Itellium GmbH dafür die richtige Basis? Immerhin stehen die Mitarbeiter zwischen EDS und Arcandor und gehören weder zum einen noch zum anderen Unternehmen.

Holz: Das ist keine Frage des gesellschaftsrechtlichen Modells, wenn gleich wir 74,9 Prozent der Anteile an EDS Itellium haben. Wichtig ist, dass sich den Mitarbeitern neue Perspektiven eröffnen. Sie können neue Themen erschließen, etwa durch Weiterbildung und Einsatz in neuen Anwenderunternehmen und Projekten. Dadurch entsteht für jeden Einzelnen ein Mehrwert. Über die Retail-Community innerhalb von EDS haben beispielsweise EDS Itellium-Mitarbeiter einen breiten Marktzugang.

CW: In der Vergangenheit hat EDS vor allem mit Infrastrukturanbietern wie Cisco, Sun und EMC kooperiert. Jüngst wurde ein vergleichbares Abkommen mit SAP abgeschlossen. Was ist das Ziel?

Holz: Unser Prozesswissen mit der Funktionsvielfalt und der Leistungsfähigkeit der SAP-Produkte zu verknüpfen ist eine enorme Chance auch für unsere Kunden. In komplexen Projekten können Spezialisten von beiden Seiten in einem Team arbeiten, um etwa Möglichkeiten von einzelnen SAP-Modulen auszureizen. Die Partnerschaft systematisiert auch die Zusammenarbeit mit der SAP-Entwicklungsabteilung, so dass wir uns frühzeitig zu neuen Trends gemeinsam aufstellen können.

CW: Erstreckt sich die Partnerschaft auch auf SAPs geplante Business ByDesign-Suite?