Vergleichstest

All-In-One-PCs der Luxusklasse

03.06.2010
Von Alexander Kuch

Dell Inspiron One 19 Touch (Platz 8)

PC (All In One): Dell Inspiron One 19 Touch im Test
PC (All In One): Dell Inspiron One 19 Touch im Test

Fazit: Als All-In-One-PC mit Multitouch ist der Dell Inspiron One 19 Touch für unter 700 Euro ein echter Preisbrecher. Dabei braucht er sich in punkto CPU-Leistung sowie Arbeitsspeicher- und Festplattenkapazität nicht vor teureren Konkurrenten verstecken. Besonders lobenswert sind die Software-Ausstattung, der geringe Stromverbrauch und das leise Betriebsgeräusch. Von der mitgelieferten Touch-Software sind insbesondere die Foto-, Audio- und Notizfunktionen sinnvoll nutzbar, was man vom Musikprogramm nicht gerade behaupten kann. Mit dem günstigen Preis müssen Sie beim Dell Inspiron One 19 Touch allerdings auch Kompromisse eingehen: Das von der Qualität her billige Display ist mit 18,5 Zoll kleiner als bei der Konkurrenz, das WLAN-Modul ist veraltet und der Grafikchip nur für die Wiedergabe von Videos in Standard-Auflösung geeignet.

Ausstattung: Im Testgerät des Dell Inspiron One 19 Touch arbeitet der Intel Pentium Dual-Core E5300 mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz. Neben vier Gigabyte Arbeitsspeicher bietet der All-In-One-PC eine 500-GB-Festplatte aus dem Hause Seagate. Das 18,5-Zoll-Display unterstützt Multi-Touch. Eine hochwertige Grafikkarte ist bei All-In-One-PCs dieser Preislage selten zu finden – für die Bilddarstellung ist beim Dell Inspiron One 19 Touch die integrierte Grafikeinheit GMA X4500 des Intel-Chipsatzes G41 zuständig. Die Webkamera hat eine Auflösung von 1,3 Megapixel, ein DVD-Brenner und ein Speicherkartenleser sind ebenfalls integriert. Ein Kompromiss an den günstigen Preis ist das integrierte WLAN-Modul, das nur den veralteten Standard 802.11b/g unterstützt. Bei der Schnittstellenausstattung möchte Dell mit dem Inspiron One 19 Touch wohl nicht nur Privat-, sondern auch Business-Kunden ansprechen. Neben sechs USB-Buchsen gibt es zwei PS/2- Anschlüsse sowie je eine serielle COM- und parallele LPT-Schnittstelle. Die letztgenannten Buchsen brauchen Sie nur, wenn Sie noch ältere Peripheriegeräte mit diesen Schnittstellen besitzen. eSATA oder S/P-DIF-Out fehlen beim Dell Inspiron One 19 Touch allerdings genauso wie eine Video-Schnittstelle. Üppig ist dafür die Software-Ausstattung: Neben Windows 7 Home Premium 64-Bit finden sich auf dem Dell Inspiron One 19 Touch das Büroprogramm Microsoft Works 9, Roxio Burn zum Brennen optischer Datenträger und die DVD-Wiedergabesoftware Cyberlink PowerDVD DX.

Multitouch-Anwendungen: Direkt auf dem Desktop erwartet Sie die „Dell Touch Zone“ mit speziellen Multitouch-Tools. Neben einer Anwendung für Notizen gibt es eine Wetterübersicht, bei der Sie nach Eingabe Ihres Wohnortes und aktiver Internetverbindung das aktuelle Wetter inklusive Vorhersage angezeigt bekommen. Neben den Spielen bringt aber sicherlich das Musikprogramm auf den ersten Blick den größten Spaßfaktor: Nicht nur auf einem Schlagzeug, sondern auch auf einem Klavier und einem Glockenspiel können Sie mit zwei Fingern zweistimmig spielen. Allerdings ist für schnelle Percussion-Beats die Reaktionszeit des Displays definitiv zu langsam. Und auf der Klaviatur können Sie nur mit spargeldünnen Fingern spielen, ohne aus Versehen eine benachbarte Taste zu treffen. Mit einem größeren Display würde die Sache noch mehr Spaß machen – allerdings müsste man den PC dazu flach hinlegen können, um nicht nach wenigen Minuten ein steifes Handgelenk zu bekommen. Auf einem Tablet-PC wäre das Musikprogramm sicherlich noch besser aufgehoben.

Tempo: Bei der Rechenleistung positionierte sich der Dell Inspiron One 19 Touch unter den All-In-One-PCs im guten Mittelfeld: Mit 1056 Punkten im Benchmark 3D Mark 06 ließ er alle Konkurrenten auf der Basis von Nettop-Komponenten weit hinter sich. Aufgrund der schwachen Chipsatzgrafik war er unter den All-In-One-PCs mit Dual-Core-CPU allerdings der leistungsschwächste Kandidat. Dies zeigt der Blick auf die Einzelwertungen: Mit 407 Punkten im HDR/SM3.0-Benchmark gehörte der All-In-One-PC zu den Verlierern seiner Klasse, im reinen CPU-Benchmark konnte er mit 2192 Punkten sogar wesentlich teureren Konkurrenten die Stirn bieten. Das Benchmark 3D Mark Vantage lief im Test auf dem Dell Inspiron One 19 Touch übrigens weder in der geforderten Performance-Einstellung noch im wesentlich anspruchsloseren Entry-Modus. Für die Leistung des Dell Inspiron One 19 Touch gilt für diesen Preis also: CPU Top – Grafik Flop.

Ergonomie: Der Verzicht auf einen ordentlichen Grafikchip bescherte dem Dell Inspiron One 19 Touch allerdings nicht nur Nachteile bei der Leistung, sondern auch Vorzüge beim Energieverbrauch: Mit 54,7 Watt hatte der Dell Inspiron One 19 Touch bei den All-In-One-PCs unter 600 Euro den bislang niedrigsten Stromverbrauch – und dies inklusive Display und aktiviertem WLAN. Das galt auch für den Stromverbrauch unter Volllast: Hier stellte der Dell Inspiron One 19 Touch mit 88,2 Watt innerhalb seiner Klasse ebenfalls einen neuen Bestwert auf. Beim Betriebsgeräusch gab es zwar Konkurrenten in der Preisklasse der All-In-One-PCs über 600 Euro, die noch leiser waren, mit den ermittelten 0,4 Sone im Desktop-Modus beziehungsweise 0,5 Sone unter Volllast war der Dell Inspiron One 19 Touch für ein Medienabspielgerät aber leise genug. Die Qualität des Displays ließ allerdings zu wünschen übrig: Die durchschnittliche Helligkeit war mit 130,67 cd/m2 sehr gering und auch die Helligkeitsverteilung blieb mit nur 80,7 Prozent unterdurchschnittlich. Gerade für Räume mit viel Sonnenlicht ist der Dell Inspiron One 19 Touch also nicht die erste Wahl.

Ausführlicher Testbericht: Dell Inspiron One 19 Touch im Test