Vereinen statt ersetzen

All-in-One-Internetdienst Vodafone 360 startet

25.09.2009
Von pte pte
Der britische Mobilfunkriese Vodafone hat die Einführung eines neuen Web-Services angekündigt: Vodafone 360.

Das Angebot "Vodafone 360" soll es Handy- und PC-Nutzern ermöglichen, alle Online-Aktivitäten unter einer einheitlichen Oberfläche zu betreiben. Unterstützt werden verschiedenste Online-Services wie Instant-Messaging, soziale Netzwerke, E-Mails oder das Teilen von Bildern. Für den deutschen Markt wurden Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen angekündigt. So sollen unter anderem Applikationen der Post, der Bahn und der Boulevardzeitung Bild zur Verfügung gestellt werden. "Die Applikationen funktionieren unabhängig vom verwendeten Handy-Betriebssystem. Sie werden in Java Script entwickelt und können mit jedem Smartphone, das einen Java-fähigen Browser hat, aus unserem App-Store heruntergeladen und verwendet werden", sagt Vodafone-Sprecher Thorsten Hoepken gegenüber pressetext.

Analysten werten den Ansatz jedenfalls positiv. "Statt ein neues Soziales Netzwerk zu starten, wie das Nokia mit 'Share on Ovi' getan hat, konzentriert man sich stattdessen darauf, Kontakte und Inhalte sozialer Netzwerke in einer Oberfläche zu vereinen. Dieser Fokus auf das Verbessern, nicht das Ersetzen, ist etwas, das wir in den kommenden Monaten auch von anderen Handy-Dienstleistern erwarten", sagen die IDC-Analysten John Delaney und Jonathan Arber.

Der Fokus Vodafones bei der Entwicklung des Dienstes galt vor allem der Integration der gesammelten Kontakte eines Handynutzers in ein gemeinsames Adressbuch. "Der People Client bietet verschiedene Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Man kann in einem einzelnen Fenster auswählen, ob man beispielsweise jemanden per Instant-Message kontaktieren möchte oder ihm eine Facebook-Nachricht schreiben will", so Hoepken. Dies sei für die Kunden ein großer Vorteil, müssen diese doch nun keine verschiedenen Apps mehr starten, um Zugang zu verschiedenen Kommunikationswegen zu erhalten.

Neben einem Shop für Digitalinhalte umfasst der Vodafone-360-Dienst auch die automatische Synchronisation der Online-Aktivitäten zwischen Handy und dem heimischen PC. Das Betriebssystem, das im Rahmen der 360-Bemühungen auf Basis des Handy-Linux LiMo entwickelt wurde, kommt zunächst auf den beiden exklusiv für Vodafone entwickelten Samsung-Smartphones H1 und M1 zum Einsatz. Beide Geräte verfügen über Touchscreens und haben integrierte GPS-Systeme, die unter anderem Geotagging bei der Aufnahme von Fotos mit den Mobiltelefon ermöglichen.

Das Topmodell H1 verfügt über ein 3,5-Zoll-OLED-Display mit Multi-Touch-Funktion, kann sich über HSDPA, Bluetooth 2.0 und WLAN mit dem Internet verbinden und beherbergt eine Fünf-Megapixel-Kamera. 16 Gigabyte fasst der erweiterbare Speicher des H1. Der verbaute Akku reicht für rund 400 Gesprächsminuten. Das M1 soll vor allem mit einer breiten Preis- und Farbpalette punkten. Es verfügt über einen 3,2-Zoll-Touchscreen und einen integrierten Speicher von einem Gigabyte - dieser lässt sich mittels Micro-SD-Karten erweitern. Die Preise für die Handys stehen derzeit noch nicht fest.

Neben den beiden neuen Samsung-Handys will man bei Vodafone auch auf Nokias S60-Geräten in Zukunft die 360-Services vorinstallieren. Insgesamt lässt sich der Service zum Start auf etwa 100 verschiedenen Handymodellen nutzen. Der Dienst soll zukünftig neben Deutschland auch in den meisten anderen europäischen Ländern mit einer Vodafone-Niederlassung oder einem Vertriebspartner verfügbar werden. (pte)