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Alcatel macht über drei Milliarden Euro Miese

27.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der französische TK-Ausrüster Alcatel hat im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von 3,12 Milliarden Euro gemeldet. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erwirtschaftete der Konzern noch einen Nettoprofit von 344 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte hingegen im Vorjahresvergleich um 4,5 Prozent auf 6,77 Milliarden Euro. Für das schlechte Ergebnis machte Alcatel-Chef Serge Tchuruk vor allem seine defizitäre Handy-Sparte, hohe Restruktierungskosten sowie Abschreibungen für Lagerüberbestände verantwortlich. Bis Ende 2001 will Alcatel insgesamt 20.000 Mitarbeiter entlassen und Kosten von bis zu einer Milliarde Euro einsparen. Rund 60 Prozent der Maßnahmen seien bereits vollzogen.

Gleichzeitig gab das Unternehmen den Rücktritt seines Chief Operating Officers (COOs) Krish Prabhu bekannt. Das Ausscheiden des US-Amerikaners indischen Ursprungs überraschte die Marktbeobachter, da er als Nachfolger für Tchuruk gehandelt worden war. Der Alcatel-Chef spielte den Rücktritt von Prabhu mit den Worten herunter, dass dieser in den Verwaltungsrat des Unternehmens berufen worden sei. In dieser Position werde er auch künftig als Berater für Tchuruk zur Verfügung stehen.