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Alcatel-Lucent - Microsoft 1:1 (1:0)

05.03.2007
Ein Richter hat die zweite von mehreren Patentklagen abgewiesen, die Alcatel-Lucent gegen Microsoft angestrengt hat.

Richter Rudi Brewster vom Bezirksgericht in San Diego befand Ende vergangener Woche, die sich auf Spracherkennungstechnik beziehende Klage sei in allen Punkten abzuweisen. Zur Verhandlung, die später in diesem Monat angesetzt war, wird es daher erst gar nicht mehr kommen.

Die Alcatel-Lucent-Sprecherin Joan Campion erklärte, ihre Firma plane gegen die Abweisung in die Berufung zu gehen und sei zuversichtlich, auf ihrem Weg durch die Instanzen doch noch zu obsiegen. Tom Burt, stellvertretender Generaljustiziar von Microsoft, sieht das natürlich ganz anders: "Die Entscheidung stärkt unser Vertrauen, dass sobald diese komplexen Patentfälle von Gerichten begutachtet werden, die Behauptungen von Alcatel-Lucent letzten Endes keinen Bestand haben werden."

In der vergangenen Woche hatte eine Jury Alcatel-Lucent 1,52 Milliarden Dollar Schadenersatz von Microsoft wegen der Nutzung von MP3-Technik in Windows (Media Player) zugesprochen. Die enorme Summe kam zustande, weil dabei der durchschnittliche Verkaufspreis aller Windows-PCs von Mitte 2003 bis 2005 zugrunde gelegt wurde. Microsoft, das brav (und mit 16 Millionen Dollar vergleichsweise günstig) eine MP3-Lizenz beim Fraunhofer IIS erworben hatte, hält das Urteil für falsch und erwägt seinerseits eine Berufung.

Apropos: Der Branchendienst "Cnet" hat übrigens eine recht interessante Meldung zu den komplexen Hintergründen der MP3-Lizenzierung veröffentlicht. (tc)