Umsatz eingebrochen

Alcatel-Lucent kappt Ziel für 2010

11.02.2010
Der Telekomausrüster Alcatel-Lucent hat nach einem Umsatzeinbruch seine Ziele für 2010 etwas nach unten angepasst.
Alcatel-Lucent-Chef Ben Verwaayen
Alcatel-Lucent-Chef Ben Verwaayen
Foto: Alcatel Lucent

Angesichts des starken Wettbewerbs sei es zu früh, um eine klare Einschätzung über die Entwicklung der Margen zu geben, hieß es in einer Pressemitteilung. Statt einer operativen Marge von fünf Prozent setzte sich der Netzwerkausrüster deshalb nun nur noch eine Marge ein bis fünf Prozent zum Ziel. Die Aktie verlor in den ersten Handelsminuten deutlich an Boden.

Dem französischen Netzwerkausrüster macht der harte Wettbewerb zu schaffen. Neben Ericsson und Nokia Siemens Networks kämpfen auch die Chinesen ZTE und Huawei um Aufträge von Telekomfirmen. Das klassische Infrastrukturgeschäft lahmt wegen der Wirtschaftskrise. Geld verdienen die Ausrüster vor allem mit so genannten "Managed Services", wenn sie die Netze teilweise oder ganz für die Telekomanbieter betreiben. Nach einem Einbruch im vergangenen Jahr erwartet Alcatel-Lucent 2010 aber ein Wachstum von bis zu fünf Prozent für den Ausrüstermarkt.

Im Schlussquartal waren die Umsätze von Alcatel-Lucent um 19,9 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro eingebrochen. Allerdings schrieb der angeschlagene Netzwerkausrüster dank verschiedener Einmaleffekte unterm Strich schwarze Zahlen und wies einen schmalen Gewinn von 46 Millionen Euro aus. Auf das Gesamtjahr gesehen stand allerdings sowohl unterm Strich als auch operativ ein Minus.

Das Ziel einer schwarzen Null beim operativen Gewinn für 2009 sieht Unternehmenschef Ben Verwaayen mit einem Minus von 56 Millionen Euro aber erreicht. Außerdem sparte der Netzwerkausrüster mehr als geplant. Die Kosten seien um 950 Millionen Euro reduziert worden, rund 200 Millionen Euro mehr als vorgesehen.

Für die nahe Zukunft zeigte sich Verwaayen dennoch zuversichtlich: Das Auftragswachstum im vierten Quartal sei ein gutes Zeichen und dürfte sich dank des Übergangs zu neuen Technologien wie dem neuen Mobilfunkstandard LTE noch verbessern. Erst in dieser Woche hatte AT&T Alcatel-Lucent als einen der Ausrüster für sein LTE-Netz gewählt. Hauptlieferant von AT&T ist allerdings Konkurrent Ericsson.

Die Fusion von Alcatel und Lucent war bislang nicht von Erfolg gekrönt: Seit dem Zusammenschluss im November 2006 hat das Unternehmen Milliardenverluste angehäuft, seinen Vorstand komplett umgebaut und tausende Stellen gestrichen. (dpa/tc)