Im Auftrag von Mnet

Alcatel-Lucent baut Glasfasernetz in München

27.02.2009
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Im März beginnt der TK-Ausrüster mit der Installation des vorerst größten und modernsten GPON-Zugangsnetzes in Deutschland. Weitere Städte Bayerns werden zu einem späteren Zeitpunkt mit in das Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden.

Im Rahmen des Projekts werden in weiten Teilen Münchens Wohngebäude von der Stadtwerke München GmbH (SWM), die gleichzeitig auch Gesellschafter von Mnet ist, mit einem leistungsfähigen Glasfaseranschluss ausgerüstet. Dieser stellt die Basis für einen FTTB (Fibre-to-the-Building) oder FTTH-Ausbau (Fibre-to-the-Home) dar. Bereits bis 2011 soll eine große Anzahl von Gebäuden über einen direkten Glasfaseranschluss verfügen. Zunächst werden Datenraten von bis zu 100 Mbit/s anvisiert, zukünftig sind noch höhere Datenraten möglich. Damit ist das Netz für künftige Angebote wie IPTV vorbereitet.

Neben High Speed Internet Access und Telefonie wird Mnet auch Kabelfernsehen über dieselbe Glasfaserinfrastruktur anbieten. Alcatel-Lucent liefert bei dem Vorhaben im Rahmen eines Rahmenvertrags in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe die Netztechnik. Dazu zählen die auf GPON (Gigabit Passive Optical Network) basierenden Glasfaser-Zugangssysteme, Verwaltungssoftware für das Netz, optische Netzabschlüsse und Zugangsmodems für die Mehrfamilienhaus-Wohnungen. Für die Strecke zwischen dem Glasfaseranschluss im Gebäude und den Wohnungen nutzt Mnet die bestehende Kupferverkabelung. Sogenannte Multi-Dwelling-Units (Mehrwohnungseinheiten) wandeln das Glasfasersignal in VDSL2-Verbindungen um. Damit kann die bestehende Hausverkabelung weiter genutzt werden, was die Kosten reduziert und eine zügige Installation der Multimedia-Anschlüsse ermöglicht. Das FTTB-Netz bietet M-net zudem die Möglichkeit, das Hochgeschwindigkeitsnetz für weitere Anbieter zu öffnen.

Da Mnet als "Open-Access"-Anbieter nicht mehr an einer generellen Senkung der TAL-Gebühren, also der Miete für die letzte Meile, interessiert ist, hatte der Münchner City-Carrier erst vor kurzem - gemeinsam mit Netcologne und anderen Stadtnetzbetreibern - den Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) verlassen und mit dem Bundesverband Glasfaseranschluss einen eigenen Interessenverband gegründet.