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Alcatel erwägt Verkauf von fünf deutschen Fabriken

09.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Während die Hauptversammlung der deutschen Alcatel-Tochter am vergangenen Freitag keine Aufschlüsse über die unlängst publizierten Abspeckungspläne der französischen Konzernspitze brachte, meldet das "Wall Street Journal" die eventuelle Veräußerung von bis zu fünf Produktionsstätten in Deutschland. Betroffen seien Fabriken in Bonndorf, Arnstadt, Dresden, Warstein und Gunzenhausen, wo insgesamt 2500 Angestellte beschäftigt sind. Dies bestätigte eine Alcatel-Sprecherin. Andreas Bernhardt, Vorstandsvorsitzender der Alcatel SEL AG, hatte Ende vergangener Woche in Stuttgart noch erklärt, er könne "keine Aussagen machen" zu den geplanten Ausgliederungsplänen, die Alcatel-Chef Serge Tchuruk Ende Juni angekündigt hatte (Computerwoche online berichtete).

Der Franzose hatte erklärt, dass der TK-Ausrüster bald ein Unternehmen ohne Fabriken (im Originalton: "fabless") sein werde. Aufgrund der massiven Kritik an den Outsourcing-Plänen unter anderem von den Gewerkschaften war Tchuruk jedoch zurückgerudert: Statt der anfangs anvisierten Reduzierung der firmeneigenen Fertigungsstätten von 100 auf zwölf sollen nun nur noch rund 50 Fabriken verkauft oder ausgelagert werden.