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Alcatel entwickelt Technik für Hochverfügbarkeit von IP-Netzen

16.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Alcatel hat mit ACEIS (Alcatel Carrier Environment Internet System) eine Technik vorgestellt, die für den unterbrechungsfreien Betrieb der Internet-Routing-Protokolle BGP (Border Gateway Protocol), IS-IS (Intermediate System to Intermediate System) und OSPF (Open Shortest Path First) sorgen soll. Typischerweise fallen Netze dann aus, wenn die Peripheriegeräte neu gestartet werden müssen, weil sie durch unkorrekte Routing-Informationen zum Absturz gebracht oder weil Software-Updates aufgespielt werden. ACEIS ist eine Kombination aus Hard- und Software, durch die ein Notfallsystem parallel zum Standardsystem in einem Gerät betrieben wird. Wenn die CPU des Routers abstürzt oder für Updates heruntergefahren wird, hält ein zweiter Prozessor den Betrieb aufrecht, ohne dass Netzwerkausfälle entstehen, so der Hersteller. Ab Jahresende 2002 soll die Technik in die Router und Switches der

Baureihen 7770 und 7670 integriert werden. Da die Geräte bereits über zwei Prozessoren verfügen, sollen Anwender mit entsprechenden Lizenzen ACEIS über ein kostenloses Softwareupdate einspielen können.

Ähnliche Techniken haben auch andere Hersteller vorgestellt und die IETF (Internet Engineering Task Force) prüft derzeit unter der Bezeichnung "Hitless OSPF Restart" die Entwicklung eines Standards, der im Wesentlichen die gleichen Funktionen bieten soll. Experten zufolge ist jedoch noch nicht geklärt, wie skalierbar diese Tools sind und ob sie in der Praxis anfallenden Datenmengen verarbeiten können. Wenn sich Standards wie das geplante Hitless OSPF Restart bewähren und verbreiten, könnte das jedoch wesentlich zur Stabilität und Verfügbarkeit des Internets beitragen. Dies dauert nach Einschätzung der Experten jedoch noch mehrere Jahre. (lex)