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Albtraum Festnetz - vom Regen in die Traufe

18.04.2007

Denn dass auch andere Telefon- und Internetanbieter solche Böcke schießen, hatte die Angestellte schon zu Genüge von Freunden und Kollegen gehört. Eine Kollegin beispielsweise bekam zwar zügig einen Telefonanschluss: "Ich konnte telefonieren, beim Angerufenen wurde jedoch eine falsche Nummer angezeigt. Zudem konnte ich auf meiner Festnetznummer nicht angerufen werden." Es folgte der übliche Warteschleifen-Marathon. Der angekündigte Besuch eines Technikers blieb aus. Mittlerweile wurde ein DSL-Modem geliefert - kaputt und an die falsche Adresse.

Wer sich mit einem Problem an seinen Anbieter wendet, stößt oft auf taube Ohren. Eine beliebte Ausrede: "Schuld ist die Telekom, der gehört die letzte Meile." Das ist allerdings in etwa so, als würde ein Kunde seine Rechnungen nicht bezahlen und stets auf Unzulänglichkeiten seiner Bank verweisen. Die in Berlin niedergelassene Rechtsanwältin Astrid Auer-Reinsdorf rät Verbrauchern, sich nicht auf das Gespräch mit der Hotline zu verlassen: "Da haben Sie nichts in der Hand." Besser sei es, sein Anliegen schriftlich zu verfassen. Eine vorzeitige Kündigung des Vertrages ist zudem nur dann möglich, wenn der Anbieter das Problem trotz mehrmaliger Aufforderung und Fristsetzung nicht behebt. So machte die Stiftung Warentest in ihrer Umfrage bei vielen Betroffenen denn auch Resignation aus. Denn selbst ein Wechsel machte viele Befragte nicht glücklich. Nur jeder dritte Verbraucher kann seinen Anbieter ohne Einschränkung weiter empfehlen. (dpa/ajf)