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Albtraum Festnetz - vom Regen in die Traufe

18.04.2007
Call-Center anno dazumal, hier bei der France Telecom.
Call-Center anno dazumal, hier bei der France Telecom.

Der nächste freie Termin war ein paar Tage später - zwischen 12.00 und 18.00 Uhr. "Ich habe also einen halben Tag freigenommen, mich geärgert und auf eine schnelle Lösung gehofft." Bevor es jedoch zu dem Termin kam, erhielt die Kundin erneut einen Anruf auf ihrem Handy. "Eine Dame fragte, warum ich einen Techniker bestellt hätte. Das sei doch nicht nötig." Der Termin mit dem Techniker wurde also wieder gestrichen. Das Telefon blieb weiter tot.

Dann kam ein Brief: "Darin stimmten weder die Rufnummer noch das Auftragsdatum und auch nicht der Tarif." Es folgte also ein weiterer Anruf im Call-Center. "Der Mitarbeiter dort sagte mir lediglich, ich müsste das schriftlich innerhalb von zwei Wochen widerrufen." Die Bitte der Kundin, mit einem Vorgesetzten zu sprechen, ignorierte der Mann am anderen der Leitung mit einem "Nein, ich gebe das nicht weiter."

Die leidgeprüfte Kundin versuchte es noch einmal in der Filiale. Diesmal erwischte sie einen freundlicheren Mitarbeiter, der ihr einen Telefonanschluss innerhalb von drei Tagen versprach. Am darauf folgenden Mittwoch klingelte wieder das Handy - ein Techniker des Unternehmens: "Der stand bei mir vor der Haustür und wollte die Leitung legen." Die Angestellte ließ ihre Mittagspause sausen und den unangekündigten Techniker ins Haus. Als er fertig war, prüfte er die Leitung - nichts. "Er prüfte die Nummer und las sie mir laut vor: Es war die bereits stornierte Nummer", erklärte die Frau. Einen Technikerbesuch später funktionierte der Telefonanschluss in der neuen Wohnung - nach acht Wochen ohne Telefon.

Etwas später rief der Anbieter wieder an und wollte wissen, warum das Ehepaar seine Rechnungen nicht vollständig zahlen wolle. "Wir haben dann unsere Geschichte erzählt und eine Gutschrift der Grundgebühr für die Zeit ohne Telefon erwirkt." Mitte März flatterte eine weitere Nachricht ins Haus: Darin bekundete der Anbieter sein Bedauern über die Kündigung des Anschlusses und fragte, was den Kunden am Service nicht gefallen hatte. Dabei hatte die Kundin gar nicht gekündigt - aus Angst, bei der Konkurrenz den gleichen Horror erneut erleben zu müssen.