Einzelgesellschaften sollen unabhängig bleiben

Akzo Nobel verkauft interne IT an Origin

04.02.2000
MÜNCHEN (qua) - Der niederländische Chemie- und Pharmakonzern Akzo Nobel N.V., Arnheim, hat seine 700 Mitarbeiter zählende IT-Serviceabteilung an den Dienstleister Origin verkauft und wird nun dessen Großkunde.

"Weder brauchten wir das Geld, noch wollten wir die Leute loswerden," beteuert Arend van der Toorn, Corporate Information Officer des Konzerns. Die Akzo Nobel Information Services (AIS) seien vor allem deshalb an Origin verkauft worden, weil der Konzern von der Kombination aus firmenbezogenem und unabhängigem IT-Know-how günstigere Preise erwarte.

Die kontinuierliche Verbesserung der Kostenstruktur ist in dem Hunderte von Seiten umfassenden Vertragswerk festgeschrieben, das die Geschäftsbeziehungen zwischen Akzo Nobel und Origin regelt. Demzufolge gilt Origin seit September vergangenen Jahres als "Preferred Vendor" im Hause Akzo Nobel. Das bedeutet aber keineswegs, dass jede Einzelgesellschaft ihre IT-Dienstleistungen bei Origin beziehen muss. Vielmehr soll sie Vergleichsangebote einholen und den Zuschlag der günstigsten Offerte erteilen. "Die Business-Units haben viel Eigenverantwortung," erläutert Van der Toorn. Das Entgelt werde für jede Leistung separat ausgehandelt und soll sich "geschäftsabhängig" gestalten.

Zudem lässt sich, das stellt der CIO unmissverständlich klar, nicht jeder IT-Service auslagern. Im einigen Bereichen des Pharmageschäfts gelte beispielsweise die Vorschrift, dass die Prozesse einer durchgängigen Kontrolle unterliegen müssen. Alles in allem habe Akzo Nobel nur 45 Prozent seiner IT-Aktivitäten nach außen vergeben.

Die Geschäftseinheiten können nach wie vor eigene IT-Abteilungen unterhalten. Akzo Nobel hat sich Origin gegenüber lediglich verpflichtet, keine unternehmensweite IT-Organisation à la AIS mehr aufzubauen.