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Aktuelle Zahlen von Internet-Firmen

19.04.2000
AOL, Inktomi, Real Networks

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - AOL konnte seinen Nettoprofit im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 438 Millionen Dollar oder 17 Cent je Aktie um sieben Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern. Ohne Berücksichtigung außergewöhnlicher Einkünfte betrug der Gewinn 271 Millionen Dollar oder elf Cent pro Anteilschein. Damit übertraf der Online-Dienst die Prognosen der Analysten um zwei Cent. Ein Jahr zuvor lag der operative Profit noch bei 104 Millionen Dollar oder vier Cent je Aktie.

Der Umsatz von AOL kletterte von 1,3 Milliarden Dollar im dritten Quartal des Vorjahres auf heuer 1,8 Milliarden Dollar. Besonderes Wachstum verzeichnete AOL im Bereich Werbung und E-Commerce: Die Einnahmen legten von 275 auf 557 Millionen Dollar zu. Die Mitgliederzahl des Online-Dienstes beträgt inzwischen 22,2 Millionen. Im abgelaufenen Vierteljahr wurden 1,7 Millionen neue Teilnehmer gewonnen. Im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es 1,8 Millionen Neukunden. AOL begründete den Boom vor einem Jahr mit dem damals erschienenen Film "You´ve Got Mail", dessen Inhalt um den Online-Dienst kreiste, und ihm einen gewaltigen Werbeschub verpasste.

Inktomi überraschte die Wallstreet mit seinem ersten positiven Ergebnis. Der auf Internet-Suchmaschinen-Technologie spezialisierte Hersteller wies für sein zweites Geschäftsquartal einen Nettoprofit von einer Million Dollar oder einem Cent je Aktie aus. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres schrieb das Unternehmen noch einen Verlust von 7,4 Millionen Dollar. Der Umsatz verdreifachte sich im abgelaufenen Vierteljahr auf 47,3 Millionen Dollar (Vorjahr: 15,2 Millionen Dollar).

Erfreut zeigte sich auch das Management von Real Networks über das erste Geschäftsquartal. Der Anbieter von Audio- und Video-Streaming-Software für das Internet verzeichnete einen operativen Profit von knapp 8,8 Millionen Dollar oder fünf Cent je Aktie. Die Analysten hatten mit einem Cent weniger gerechnet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Real Networks noch einen operativen Verlust von rund 500 000 Dollar ausgewiesen. Aufgrund hoher Akquisitionskosten (27 Millionen Dollar) wurde jedoch ein Nettoverlust von 18,8 Millionen verzeichnet. Ein Jahr zuvor betrug das Minus nur 1,1 Millionen Dollar. Der Umsatz des Unternehmens kletterte allerdings erheblich - von 24,4 auf 53,5 Millionen Dollar - und veranlasste Firmenchef Rob Glaser zu der Bemerkung, es habe sich um ein "knockout quarter" gehandelt.