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Aktuelle Unternehmensergebnisse

14.04.1999
Intel, Motorola, Seagate, Infoseek, @Home

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel konnte seinen Nettogewinn für das abgelaufene erste Quartal (Ende: 27. März 1999) um 57 Prozent auf 1,99 Milliarden Dollar oder 57 Cent je Aktie steigern, zwei Cent über den Erwartungen der Finanzwelt. Ein Jahr zuvor hatte Intel 1,27 Milliarden Dollar Profit oder 36 Cent je Anteilschein gemeldet. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr (sechs Milliarden Dollar) im ersten Quartal 1999 um 18 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar; hier hatten die Analysten mit 7,3 Milliarden gerechnet. Aufgrund des traditionell schwächeren Marktes rechnet Intel nach eigenen Aussagen für das laufende Quartal mit einem Nullwachstum oder sogar einem leichten Rückgang der Einnahmen. In der zweiten Jahreshälfte soll es dann aber - trotz der branchenweiten Konzentration auf die Jahr-2000-Umstellung - wieder deutlich aufwärts gehen.

Erfreut zeigte man sich auch bei Motorola in Schaumburg, Illinois. Zwar ging im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum (180 Millionen Dollar) geringfügig auf 171 Millionen Dollar oder 28 Cent pro Aktie zurück. Die Finanzanalysten hatte lediglich mit 24 Cent je Anteilschein gerechnet. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg allerdings deutlich um 20 Prozent auf ebenfalls 171 Millionen Dollar (erstes Quartal 1998: 142 Millionen) - die langwierige und schmerzhafte Restrukturierung scheint endlich Früchte zu tragen. Die Einnahmen im ersten Quartal 1999 lagen bei 7,23 Milliarden Dollar; ein Jahr zuvor hatte Motorola 6,89 Milliarden Dollar Umsatz erzielt. Das gute Abschneiden führte das Unternehmen vor allem auf Erfolge in den Bereichen (Mobil-)Telefone und Halbleiter zurück.

Der Festplattenhersteller Seagate Seagate Technology überraschte die Wallstreet ebenfalls positiv. Im dritten Quartal seines laufenden Finanzjahres (Ende: 2. April 1999) erwirtschaftete der Hersteller einen Profit von 82 Millionen Dollar oder 34 Cent je Anteilschein. Ohne Berücksichtigung außergewöhnlicher Belastungen aus der Schließung einer Fertigungsstätte in Schottland hätte der Erlös sogar bei 49 Cent je Anteilschein gelegen; die Analysten hatten nur mit 46 Cent gerechnet. Die Umsätze von Seagate stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal (1,68 Milliarden Dollar) um 7,1 Prozent auf heuer 1,8 Milliarden Dollar.

Disneys neuer Online-Partner Infoseek (die beiden betreiben gemeinsam das Go Network) konnte im zweiten Quartal seines laufenden Finanzjahres zwar seinen Umsatz auf 29,6 Millionen Dollar mehr als verdoppeln, fuhr aber gleichzeitig massive Verluste ein. Das Minus belief sich netto auf 56,8 Millionen Dollar oder 93 Cent pro Aktie. Ein Jahr zuvor waren die Verluste mit 1,8 Millionen Dollar oder sechs Cent je Anteilschein deutlich moderater ausgefallen. Im abgeschlossenen Quartal drückte allerdings eine ganze Reihe außergewöhnlicher Belastungen auf das Ergebnis, ohne diese hätte der Nettoverlust pro forma bei 24,1 Millionen Dollar oder 39 Cent je Aktie gelegen. Die Finanzwelt hatte mit einem Minus von 41 Cent pro Anteilschein gerechnet.

Die Firma @Home, die auf breitbandige Internet-Zugänge via TV-Kabel spezialisiert ist, konnte ihren Umsatz im abgeschlossenen ersten Quartal ihres laufenden Finanzjahres mehr als vervierfachen, und zwar auf 25,1 Millionen Dollar (erstes Quartal 1998: 5,8 Millionen). Ansonsten ist die Bilanz des Anbieters wegen seiner zahlreichen Partnerschaften mit TV-Firmen und der daraus resultierenden Sonderkosten nur schwer zu durchschauen. Gesichert ist allerdings: Der Nettoverlust von @Home lag unter Berücksichtigung aller Belastungen bei 18,1 Millionen Dollar oder 15 Cent je Aktie, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (minus 31,2 Millionen Dollar oder 28 Cent pro Anteilschein).