Aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen

11.08.2005

DRGs

Diagnosis Related Groups (diagnosebezogene Fallgruppen) dienen seit 2004 der Abrechnung von Behandlungen in Krankenhäusern. Ziel ist es, die Verweildauer der Patienten zu senken. Daher macht das Stichwort von der "blutigen Entlassung" die Runde. Schätzungen zufolge werden 20 Prozent der deutschen Kliniken aus ökonomischen Gründen schließen.

EGK/HBA/HPC

Neben der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) wird ein Heilberufeausweis (HBA) beziehungsweise eine Health Professional Card (HPC) für die Leistungserbringer, also Ärzte, Apotheker und medizinisches Personal ausgegeben. Nur mit diesen beiden Schlüsseln lassen sich die sensiblen Patientendaten auf dem Server freischalten und bearbeiten.

Integrierte Versorgung

Die integrierte Versorgung gilt als künftiger Königsweg eines modernen Gesundheitswesens: Ambulante und stationäre Behandlungen und Abrechnungen greifen ineinander, alte Strukturen werden aufgebrochen, die medizinische Versorgung wird besser und billiger. Dazu schließen Ärzte und Krankenhäuser spezielle Verträge mit den Krankenkassen.

Missbrauch

Mehrere hundertausend alte Versichertenkarten sollen durch die Republik geistern und missbräuchlich eingesetzt werden. Das aktuelle System kann nicht kontrollieren, ob die Karte auch zum Patienten gehört. Die andere Seite: In den vergangenen drei Jahren wurden allein in Hessen gegen 2400 Ärzte Verfahren wegen Abrechnungsbetrug eingeleitet.

Zeitplan

Der Zeitplan für die Einführung der EGK ist ein steter Stein des Anstoßes. Inzwischen zeichnet sich ab, dass die Karte zumindest irgendwann 2006 ausgegeben werden soll. Österreich hat für die Einführung einer abgespeckten Variante rund zehn Jahre benötigt. Wie sich die vorgezogene Bundestagswahl auf die Planung auswirkt, steht noch in den Sternen.