Die gegenwärtige Diskussion um Telefon-CD-ROMs lenkt die Aufmerksamkeit auf den entscheidenden Gesichtspunkt: die Datenaktualität. Theoretisch ist sie ganz einfach zu berechnen. Die rund 100 Telefonbücher erscheinen gleichmäßig über das Jahr verteilt. Im Mittel sind sie also sechs Monate alt.

Bei Erscheinen ist der Inhalt drei bis sechs Monate alt, je nach Ortsgröße. Da man für die Datenerfassung und die Produktion der CD-ROM auch noch etwas Zeit braucht, ist der Inhalt einer CD-ROM, die aus Telefonbüchern erstellt wird, etwa ein Jahr alt. Das bestätigen auch Tests der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (2. Oktober 1995) und von "Computer-Bild" (2. September 1996) bei früheren Auflagen. Eine automatisch aus der tagesaktuellen Datenbank erstellte CD-ROM mit Datenstand Februar 1997 enthält im Juli Daten, die etwa fünf Monate alt sind.

Bei einer jährlichen Änderungsquote von einem Drittel der Telefonbucheinträge sind die Daten der CD-ROMs theoretisch zu 33 Prozent beziehungsweise 14 Prozent falsch.

Eine praktische Überprüfung mit 1763 Einträgen der tagesaktuellen Datenbank in http://www.telefonauskunft1188.de (bei Einzelabfragen ist *1188- alias *ETB- in T-Online schneller) aus 16 Großstädten (Teilmenge der Trefferliste "Hoffmann") hat folgendes Ergebnis für D-Info 97/Teleinfo XX2/ Telefonbuch für Deutschland gebracht: Es fehlen 289/432/159 aktuelle Einträge. 295/388/104 nicht mehr aktuelle Einträge sind enthalten. 38/75/9 fehlerhafte (Adreß-)Daten wurden gefunden, meist waren sie durch mangelnde Aktualität bedingt. Bei Teleinfo scheint das Scannen der Hausnummer Schwierigkeiten zu bereiten.

Gemessen am tagesaktuellen Datenstand sind die CD-ROMs zu 35 Prozent (D-Info 97), zu 51 Prozent (Teleinfo XX2) und zu 15 Prozent (Telefonbuch für Deutschland von DeTeMedien) nicht mehr aktuell.

Dr. Alois Lipka, Düsseldorf