Das 1990 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Los Gatos, Kalifornien, konnte das Geschäftsjahr 1998 mit einer kräftigen Umsatzsteigerung abschließen. Gegenüber dem Vorjahr kletterten die Einnahmen um 83 Prozent auf 85 Millionen Dollar. Durch Akquisitionen in Fernost entstandene Sonderaufwendungen bescherten dem Unternehmen jedoch für 1998 einen Verlust in Höhe von fünf Millionen Dollar oder 38 Cent pro Aktie.
Marktdurchbruch in den USA war entscheidend
Wie Deutschland-Geschäftsführer und Chairman Robert Schneider vor der Presse in München ausführte, sieht sich SCM derzeit als einen der weltweit führenden Anbieter von Zugangskontrollmodulen für das digitale Fernsehen sowie Smartcard-Lesegeräten für PC- und Netzzugangssicherung. In den drei Geschäftsbereichen digitale Medien beziehungsweise Fernsehen sowie PC- und Netzsicherheit konnte das Unternehmen, dessen gesamte Entwicklungsabteilung am europäischen Standort im oberbayerischen Pfaffenhofen/Ilm angesiedelt ist, deutlich über 50 Prozent zulegen. Alle drei Märkte stehen laut Schneider erst am Anfang ihrer Entwicklung; als den Markt mitbeherrschender Player spiele SCM eine wichtige Rolle bei der jeweiligen Standardisierung.
Entscheidend zum Erfolg im letzten Geschäftsjahr beigetragen hat dem SCM-Chairman zufolge der Marktdurchbruch in den USA. Zupaß kam dem Management dabei eine Entscheidung der amerikanischen Telekommunikations-Aufsichtsbehörde FCC (Federal Communications Commission), wonach offene Set-top-Boxen und damit die Sicherheits-Modultechnik ab Juni 2000 in den USA vorgeschrieben sind. Für Ende 1999 erwartet die SCM-Crew den Start der Serienproduktion in den USA. Alle weltweit aktiven Firmen für offene digitale Set-top-Boxen arbeiten mit SCM-Technik, hieß es selbstbewußt. Auch im zweiten Produktbereich, der Zugangssicherung für PC-Netze, sieht sich SCM in den Staaten gut positioniert - unter anderem werden IT-Giganten wie Microsoft, Intel und Sun Microsystems mit Smartcards beliefert.
Mit, wie eingangs erwähnt, drei die Bilanz etwas trübenden Akquisitionen in Fernost verstärkte SCM 1998 sowohl seine globale Präsenz als auch die Produktpalette. Zu den Zukäufen gehört das indische Unternehmen Shuttle Technology, das auf PC-Interface- Technologien für digitale Kameras spezialisiert ist. Dazu kommen die japanische Firma Intermart (Anbieter von Lesegeräten für Speichermedien in digitalen Kameras) sowie Intellicard Systems in Singapur. Damit ist laut Schneider die globale Positionierung des heute 250 Mitarbeiter zählenden Unternehmens zunächst abgeschlossen. "Wir werden diesbezüglich das Tempo des Vorjahres nicht fortsetzen", betonte der SCM-Chef, der allerdings weitere strategische Beteiligungen an Firmen nicht ausschließen wollte und für 1999 eine insgesamt "spannende Geschäftsentwicklung" erwartet. Analysten gehen für das laufende Jahr von einem SCM-Umsatz von rund 120 Millionen Dollar aus.