Akquisitionen treiben das Geschäft von PC-Ware an

28.11.2006
Während die Umsätze weiter wachsen, hinkt der Leipziger Softwarehändler auf der Ertragsseite dieser Entwicklung hinterher.

Die PC-Ware Information Technologies AG hat für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2006/07 Einnahmen in Höhe von 152,3 Millionen Euro gemeldet. Das bedeutet eine Steigerung um knapp 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zurückzuführen ist das Umsatzwachstum in erster Linie auf die Übernahmen von Unternehmen. Demnach flossen im abgelaufenen Quartal erstmals die Zahlen der skandinavischen Ravenholm-Gruppe mit ein.

Der Gewinn fiel indes bescheidener aus. Die Leipziger wiesen für die Sommermonate Juli bis September einen Profit von 0,7 Millionen Euro aus nach einem ausgeglichenen Ergebnis im Vorjahreszeitraum.

Der Bereich Software Sales & Licensing (SSL) als Kerngeschäft von PC-Ware steigerte sich um 24,6 Prozent und trug mit 110,9 Millionen Euro den Löwenanteil zum Umsatz bei. Hier sind auch 11,7 Millionen Euro der zugekauften Ravenholm Holding enthalten. Das Systemhausgeschäft des Bereichs Integrated Systems Solutions & Support verbesserte sich um 15,7 Prozent auf 35,8 Millionen Euro. Mit Professional Services nahmen die Leipziger 5,6 Millionen Euro ein, 20,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Dass die Ergebnisse nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten können, führen die verantwortlichen auf höhere Personalkosten sowie sonstige betriebliche Aufwendungen zurück. Dazu zählen beispielsweise Konsolidierungskosten für die übernommenen Unternehmen sowie Investitionen in Management- und Abwicklungsstrukturen, heißt es in einer Mitteilung des Softwarehändlers.

Die beiden PC-Ware-Vorstände Knut Löschke und Tillmann Blaschke äußerten sich mit dem Verweis auf das traditionell schwache Sommerquartal zufrieden mit den Zahlen. Gerade hinsichtlich der Verschiebungen der neuen Microsoft-Produkte Vista und Office 2007 sei es gelungen, die Abhängigkeit des Händlers von den Programmen des weltgrößten Softwareherstellers zu verringern. Der Anteil der Microsoft-Produkte am PC-Ware-Umsatz reduzierte sich von 56,3 Prozent im zweiten Fiskalquartal des Vorjahres auf aktuell 48,5 Prozent.

Zudem hätten die Steigerungen in ausländischen Märkten ein rückläufiges Deutschland-Geschäft auffangen können, hieß es. Mittlerweile liegt der Auslandsanteil am Umsatz bei 55,4 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 39,4 Prozent. Vor diesem Hintergrund wird allerdings auch deutlich, dass PC-Ware weiter im Ausland expandieren muss, um das von der Börse geforderte Wachstum vorweisen zu können. Hierzulande gingen die Einnahmen auf rund 68 Millionen Euro zurück. Das sind rund 10 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Auch in Italien beklagte der Händler einen Umsatzrückgang. Dagegen konnte PC-Ware in Großbritannien, den Benelux-Ländern und der tschechischen Republik zum Teil deutlich zulegen. (ba)